Erstlesetipps

Erstlesetipp im Juni

Valckx, Catharina: Benno, Fred und das Geschenk. Dt. von Julia Süßbrich. Frankfurt am Main: Moritz 2023. 115 S. : überw. Ill. ; 22 cm. Aus d. Franz. ISBN 978-3-89565-441-1, geb.: 12,00 €

Benno und Fred sind Freunde und erleben in diesem Kinderbuch ein Abenteuer.

Benno und Fred sind dicke Freunde, obwohl sie unterschiedlicher kaum sein könnten. In kleinen Episoden erzählt das Buch von ihren Abenteuern, in denen u.a. Glücksbringer, Briefe und Hutsirenen eine Rolle spielen. Besonders für Leseanfänger ist der gerade Verlauf der Geschichte schnell nachzuvollziehen. Die 115 Seiten sind in  sechs Kapitel unterteilt, wodurch ein Leseansporn erzeugt wird. Zugleich wird die Geschichte durch großflächige Illustrationen mit gerader Linienführung und harmonischen Farben verbildlicht. Die Bilder zeigen die dargestellten Szenen klar und funktionieren auch brilliant ohne zusätzlichem Hintergrundgeschehen. Teils halbseitig sind die Szenerien angefügt und folgen dabei einer klaren Seitengestaltung, welche das Bild immer oben zeigt und der dazugehörige Text an der unteren Seitenhälfte zu finden ist. Der Text ist in wenigen einfach gehaltenen Sätzen zu finden. Die Buchstaben sind klar und deutlich abgedruckt, sodass dieses Medium als Steigerung zum Wort-Bild-Buch perfekt geeignet ist.

Für Leseanfänger ist dieses Buch eine wunderbare Einstiegsmöglichkeit, da die kurzen und witzige Text einen schnellen Leseerfolg ermöglicht.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Leseanfänger | Glück
Bewertung: +++
Rez.: Eva Wimmer

Erstlesetipp im Mai

Grolik, Markus: Inspektor Salamander - Tatort Schrottplatz. München: Dt. Taschenbuch Verl. 2023. 119 S. : überw. Ill. ; 24 cm. ISBN 978-3-423-76439-1, geb.: 15,00 €

Ein pfiffiges Tier-Ermittlerduo spürt in seinem ersten kniffligen Fall spurlos verschwunden Fröschen nach.

Kaum haben Inspektor Salamander und sein Assistent Spider-Manni auf einen Schrottplatz, in einer rostigen Waschmaschinentrommel ihr neues Detektivbüro gegründet, da taucht auch schon ihr erster Auftraggeber auf. Es ist der Opernsänger Luigi Crötelli, der seinen Neffen samt Familie sucht. Von dem einstigen Zuhause der Vermissten ist nur noch ein ausgetrockneter Tümpel übrig. Das sieht nach einem mysteriösen Kriminalfall aus! Unterstützt von der Starreporterin Hazel Maus begibt sich das gewiefte Ermittlerduo auf die Suche nach den verschollenen Fröschen. Der Autor und Illustrator Markus Grolik legt mit diesem Buch einen witzigen Kinderkrimi im Comicstil vor. Die vielen Tier-Charaktere mit ihren lustigen Namen werden launig dargestellt. Zugleich bleibt die Geschichte bis zum Schluss spannend. Ein Buch, dass sich sowohl zum Selberlesen aber auch zum gemeinsamen Vorlesen eignet und allemal zum Miträtseln einlädt!

Ein witziges Krimiabenteuer im Comicstil, das auch Lesemuffeln gefallen dürfte. Mit vielen liebenswert-schrägen Tiercharakteren, die Spaß machen! Für Kinder im Grundschulalter!

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Comic | Detektive | Tiere
Bewertung: +++
Rez.: Juliane Deinert

Erstlesetipp im April

Colfer, Eoin: Tim und der Spuk in der Piratenbucht. Dt. von Brigitte Jakobeit. Ill. von Tony Ross. Weinheim: Gulliver 2023. 94 S. : Ill. ; 21 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-407-81314-5, geb.: 10,00 €

Streiche unter Brüdern und ein gemeinsames Ferienabenteuer.

Tim und seine 4 Brüder verbringen die Ferien immer in einem Wohnwagen am Meer. Über die Bucht in der der Wohnwagen steht, erzählt man sich die schrecklichsten Schauergeschichten. Es soll dort vor vielen Jahren ein Pirat Namens Captain Crow mit einer Axt von einem Schiffsjungen am Kopf getroffen worden sein und seit diesem Zeitpunkt spuckt sein Geist über den Klippen, da er nach dem Jungen von damals sucht, der nie gefunden wurde. Marty, der große Bruder von Tim, macht sich immer einen großen Spaß daraus, mit dieser Gruselgeschichte, seine Brüder in Angst und Schrecken zu versetzten. Eines Abends übertreibt er etwas und bringt sich und seinen Bruder Tim in Gefahr. Am Ende hat Tim gut Lachen und Marty hält zumindest vorerst seinen Mund. Die Geschichte ist unterhaltsam und bildlich gut vorstellbar geschrieben. Ich empfehle das Buch allen Piratenfans und Jungs im heranwachsenden Alter.

Vorlesenacht.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Piratengeschichten | Spannung | Gruseln
Bewertung: ++
Rez.: Sonja Schmiedel

Erstlesetipp im März

Werwolf wider Willen. Rüdiger Bertram. Ill. von Ka Schmitz. München: Tulipan 2022. O. Pag. : überw. Ill. ; 22 cm. (Tulipan ABC, Lesestufe B). ISBN 978-3-86429-526-3, geb.: 8,95 €

Grundschüler Will ist ein Werwolf. Niemand außer seinem besten Freund Tim weiß um diese Eigenart. Reihe Tulipan ABC, Lesestufe B.

Eigentlich sieht er ja ganz süß und harmlos aus: klein, struppig braunes Fell, wie ein Hundewelpe. Er hat jedoch deutlich spitzere Zähne – und die kommen auch häufig zum Einsatz. Will ist ein Werwolf! Ein Glück nicht die ganze Zeit, so dass außer seinem Freund niemand etwas davon weiß. In der Regel ist er ein ganz normaler Schuljunge, aber wehe, wenn er einen Tropfen Wasser abbekommt, dann gerät er außer Kontrolle, zerfetzt Bälle oder beißt seinem Lehrer, Herrn Helsing, ins Hosenbein. Und obwohl sein Freund Tim ihn mit großem Einfallsreichtum beschützt, spitzt sich die Lage zu … Rüdiger Bertram (Text) spielt mit dem Werwolfgenre auf amüsante, leichte Art: nur Sachschaden, keine Menschenopfer und ein wohlwollender Monsterjäger, der am Ende Verständnis zeigt. Den Schwerpunkt bilden Textpassagen, die aber immer wieder von großflächiger comicartiger Bebilderung (Ka Schmitz) unterbrochen bzw. weitererzählt werden, teilweise in Pannelstruktur, teilweise auch freigestellt. So ist der Text gut für Zweitleser*innen zu bewältigen.

Locker, flockiger Zweitleserstoff.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Erstleser | Werwolf | Freundschaft | Schule
Bewertung: +++
Rez.: Anna Winkler-Benders

Erstlesetipp im Februar

Willkommen im Spukschloss. Maja von Vogel. Ill. von Monika Parciak. Bindlach: Loewe 2022. 43 S. : überw. Ill. ; 25 cm. (Leselöwen, 1. Klasse). ISBN 978-3-7432-1179-7, geb.: 8,95 €

Lia besucht die Gruselparty eines Freundes und wird dort mit einem gruseligen Geheimnis konfrontiert.

Lia besucht die Grusel-Party ihres Freundes Ben. Er scheint eine sehr offene, feierfreudige Familie zu haben, denn alle Familienmitglieder sind ebenfalls verkleidet – als Mumie, Geisterfrau, Zombie oder Vampir. Auch die Fledermäuse unter der Zimmerdecke scheinen echt zu sein. Als Bens Vampir-Oma Lia jedoch verspeisen will, muss Ben wohl oder übel (s)ein Geheimnis lüften ...Das Buch vermittelt, dass Freundschaft keine Unterschiede zwischen den Beteiligten macht. Einfache, zum besseren Verständnis in Sinneinheiten abgetrennte Sätze sind in farbenfrohe, oft doppelseitige Illustrationen eingebettet. Diese laden zum Entdecken ein und unterstützen das Verständnis des Gelesenen. Ein Lesequiz sowie die Erklärung schwieriger, eventuell noch unbekannter Wörter runden die ganze Sache ab.

Für den Einsatz im Erstleserbereich empfohlen. Bei Antolin gelistet.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Grusel | Freundschaft | Hexe | Vampir
Bewertung: +++
Rez.: Madlen Pogoda

Erstlesetipp im Januar

Das kleine Muffelmonster - Schulgeschichten. Mit Silbentrennung, Bilder- und Leserätseln. Julia Boehme. Ill. von Franziska Harvey. Würzburg: Arena 2022. 43 S. : überw. Ill. ; 25 cm. (Der Bücherbär, 1. Klasse). ISBN 978-3-401-71833-0, geb.: 9,00 €

Erstlesebuch mit Silbentrennung in dem ein Monster in die Schule möchte.

Das Muffelmonster ist schlecht gelaunt, denn es gibt keine Schule für Monster. Da hilft Schulkind Moritz gerne aus, denn als Erstklässler weiß er, wie es in der Schule läuft. Als Lehrer in der Monsterschule im Monsterland wundert er sich schon über so manche Dinge. Als er dann die Lehrerrolle mit den Monstern tauscht, lernt auch er so einiges Neues: Komplimente und Schimpfwörter im Monsterland klingen z. B. ganz anders, als Moritz sie kennt. Gut, dass am Ende alle etwas gelernt haben und lachend nach Hause gehen können ... nur nicht das Muffelmonster. Das will in der Schule bleiben und noch mehr lernen!

Ein lustiges Erstlesebuch über erste Schulerfahrungen eines Monsters mit übersichtlichen Leseeinheiten, kurzen Zeilen, großer Schrift und farblich abgesetzten Sprechsilben. Verständnisfragen und lustige Bilder- und Leserätsel nach jedem der vier Kapitel motivieren zum Nachdenken, zum Sprechen und Weiterlesen. Mit dieser durchgehenden Geschichte mit vielen farbigen heiteren Bildern können bei Antolin, dem online Leseförderprogramm vom Westermann Verlag, Punkte gesammelt werden.

Ein Erstlesebuch für Jungen und Mädchen ab 6 Jahren, welches wunderbar in der Schulbücherei, im Hort oder daheim einen Platz finden kann.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Erstlesebuch | Monster | Schule | Antolin
Bewertung: +++
Rez.: Anne Tebben

Erstlesetipp im Dezember

Burgess, Melvin: Voll verzählt? Ill. von Chris Mould. Dt. von Kanut Kirches. Weinheim: Gulliver 2022. 153 S. : Ill. ; 21 cm. ISBN 978-3-407-81292-6, geb.: 12,00 €

Kinderroman über den Zauber der Welt der Zahlen und einen Jungen mit einer außergewöhnlichen Begabung.

Paul behauptet alles besser zu können als seine Mitschüler, in Wirklichkeit aber ist Paul nur ein fürchterlicher Prahlhans. Als sein Freund Waris sich damit brüstet bis 1.000 zählen zu können, übertrumpft Paul ihn mit der Behauptung bis 10 Millionen zählen zu können und fängt sofort damit an. Auf dem Schulhof, im Unterricht, ja sogar im Schlaf zählt Paul ohne Unterlass. Die Zahlen überfluten ihn, stehen Schlange vor seinem Zimmer, leuchten in der Nacht und erfüllen den Raum um Paul mit einem bunten Zahlenleben. Alle, die ihn hören sind sich einig, dass niemand so wunderschön zählen kann wie Paul. Ein Riesenhype um Superstar Paul entsteht, bis Paul eine überraschende Entscheidung trifft.Das originelle Kinderbuch erzählt mit eigenwilligem britischen Humor eine ausgefallene Geschichte von der Schönheit der Zahlen, den Schattenseiten des Ruhms, der Macht der sozialen Medien und dem, was im Leben wirklich zählt.

Die 24 kurzen Kapitel mit heiteren Illustrationen eignen sich als unkonventioneller ( Vor- )Lese- Adventskalender für Kinder ab 8 und laden ein zum Diskutieren und Phantasieren.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Mut | Medienhype | Zahlenwelt
Bewertung: ++
Rez.: Christine Heymer

Erstlesetipp im November

Orths, Markus: Opa fliegt. Ill. von Kerstin Meyer. Frankfurt am Main: Moritz 2022. 89 S. : Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-89565-432-9, geb.: 11,95 €

Besonderer Opa nimmt besonders Abschied.

Ja, ja, der Von-Hohen-Fels-Dach-Kammer-Fenster-Adel hat es wohl in sich. Zumindest ein Vertreter dieser Familie – vermutlich auch ihr einziger. Winfried Friedrich Richard Dädalus Egbert, kurz Opa Winnie. Seine Enkelin Melanie stellt ihn den Leser*innen vor und erzählt von seinem einzigartigen Abschied. Wer in seinem langen Leben (Alter 107) 857 Rekorde aufgestellt hat – darunter Titel wie „langsamster Läufer der Welt“, „Dauerfurzer“ (2,14 Minuten) oder auch „Längster-Lackritzschneckenesser“ (24,17 m) innehält – der stirbt nicht einfach so. Die Tatsache an sich sieht er bewundernswert gelassen: „Der Mensch lebt. Und der Mensch stirbt. Ich lebe. Und ich sterbe.“ (S.48) Was kommt allerdings danach? Für Opa Winnie nur eine Transformation aus Luft und Liebe! Mit einer ekelerregend-köstlichen Mixtur schafft er sogar das Unmögliche …Ein herrlicher Schelmenstreich von Markus Orths (Text) und Kerstin Meyer (Illu.)., der bei aller Überdrehtheit nebenbei auch sehr klarsichtig von Leben, Tod und Abschiedsschmerz erzählt.

Für Zweitleser*innen. Toll für Gespräche über Abschied, Trauer und Erinnerung. Ganz konzentriert auf Enkel-Großelternbeziehung.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Zweitleser*innen | Opa-Enkel | Abschied | Rekorde
Bewertung: +++
Rez.: Anna Winkler-Benders

Erstlesetipp im Oktober

Hach, Lena: Uma und die geheime Superkraft. Ill. von Marine Ludin. Weinheim: Beltz & Gelberg 2022. 57 S. : Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-407-75677-0, geb.: 10,00 €

Uma lernt, sich zu behaupten.

Uma ist etwas unauffälliger, als der Rest ihrer Familie. Und das auch im wahrsten Sinne des Wortes; Manchmal wird Uma nämlich unsichtbar. Erst wackeln ihre Ohren, dann kribbelt ihre Nase und zack! ist Uma weg. Richtig steuern kann sie das Unsichtbarwerden nicht. Manchmal klappt es und manchmal nicht.- „schadeschokolademarinade“. Deshalb übt Uma sehr eifrig das Ohrenwackeln und Freund Fritz hat Ideen, wie man das Kribbeln in der Nase provozieren kann. Doch der erhoffte Erfolg bleibt leider aus. Dann macht Mama Bratkarotffeln, Umas Lieblingsessen und da wird einiges klar …

Eine schöne Geschichte für Erstleser*innen, in der ein Kind lernt, sich in seiner Familie zu behaupten. Auch zum Vorlesen geeignet.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Familie | Selbstbehauptung | Erstleser
Bewertung: +++
Rez.: Wiebke Mandalka

Erstlesetipp im September

Lott, Anna: Kralle & Co. - Agentur der fiesen Viecher. Ill. von Thomas Müller. München: Dt. Taschenbuch Verl. 2022. 172 S. : Ill. ; 22 cm . ISBN 978-3-423-76371-4, geb.: 14,00 €

Ein alter Bademeister und fünf Tiere machen das Geschäft ihres Lebens.

In Anna Lotts ("Lilo von Finsterburg") neuem Kinderbuch kommen allerhand skurrile Tiere vor: neben einem schielenden Hamster, einem pupsenden Lama auch Hund, Katze und Kaninchen. Da niemand diese Tiere haben möchte, beschließen sie eines Tages aus dem Tierheim auszubrechen. Sie stoßen im Wald auf ein verlassenes Schwimmbad, welches sich der kauzige, ehemalige Bademeister als Wohnung eingerichtet hat. Nachdem er die Wirkung der Tiere auf Kinder gesehen hat, entwickelt er eine Geschäftsidee: Verzweifelte Eltern sollen die Tiere buchen, damit sie ihren Kindern die Lust auf ein Haustier für immer austreiben. Es kommt, wie es kommen muss: Die Idee schlägt ein und es wird viel Geld verdient. Irgendwann meldet sich aber dann doch das Gewissen und ein kleiner Junge mit sehr großem Herz lässt sich einfach nicht verscheuchen, nicht mal mit den fiesesten Tricks. Die Geschichte ist originell, die Illustrationen von Thomas Müller (“Apfelsaft holen") sind unverkennbar und witzig.

Ab 8 J. oder zum Vorlesen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Tiere| Freundschaft
Bewertung: +++
Rez.: Christoph Hoewekamp

Erstlesetipp im August

Locke, Logo und der Zeitreise-Fußball. Angela Bernhardt. Ill. von Karsten Teich. München: Tulipan 2022. O. Pag. : überw. Ill. ; 22 cm. (Tulipan ABC, Lesestufe B). ISBN 978-3-86429-527-0, geb.: 8,95 €

Eine Fußballgeschichte, in der ein Junge mit der Hilfe von drei neuen Freunden in das Jahr 1922 zurückgeschossen werden muss.

Locke, Fußballmädchen mit wilder Mähne und viel Energie, schießt nach einem Spiel gefrustet den Ball weg ... nur leider direkt ins Gesicht ihres Lehrers. Zur Strafe muss sie den Geräteraum aufräumen. Ihr Freund Logo hilft ihr freilich, aber beide gucken nicht schlecht, als sie dort einen seltsam gekleideten Jungen namens Johann mit einem uralten schweren Lederball finden. Er sei aus der Zeit geschossen worden und müsse nun zurück, sagt er. Vielleicht kann da Nino mit seinem Granatenschuss helfen, aber der ist sauer, weil Locke so ausgeflippt ist. Da gilt es jetzt erst einmal, wieder gut Wetter zu machen.Dieses Erstlesebuch begeistert durch eine gewitzte, originelle und ansprechende Handlung. Die Charaktere sind sympathisch und einnehmend, der Schreibstil ist kindgerecht, locker und gut verständlich. Großartig sind die Illustrationen, die farbenfroh und lässig skizziert die Geschichte begleiten. Auf 38 Seiten wird hier in größerer Druckschrift eine Geschichte erzählt, die Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt in den Mittelpunkt stellt.

Ein Vorlese- oder Selbstlesebuch für geübtere Leseanfänger. Ein Buch für Mädchen und Jungs ab 7 Jahren.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Fußball | Freundschaft | Leseanfänger | Mädchenfußball
Bewertung: +++
Rez.: Anne Tebben

Erstlesetipp im Juli

Mühle, Jörg: Als Papas Haare Ferien machten. Frankfurt am Main: Moritz 2022. 67 S. : überw. Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-89565-427-5, geb.: 9,95 €

Papas Haare machen sich plötzlich selbstständig und fliehen in die Freiheit.

Ohne Vorankündigung und zum großen Schrecken für Papa, wollen seine Haare eines Tages nicht mehr nur auf seinem Kopf gekämmt werden und langweilig rumliegen, sondern die Welt entdecken. Die Haare fliehen. Eine wilde Verfolgungsjagd durch das Haus, einige Geschäfte und den Zoo beginnt. Schließlich entkommen die Haare durch die Kanalisation und schicken fortan witzige Postkarten aus der Sahaara, Nordhaarmerika oder Singhaarpur. Papa zu Hause hat nun nur noch Barthaare bis er eines Tages in den stürmischen Wind schaut und eine haarige Überraschung erlebt.Eine erfrischend witzige Sicht auf den natürlichen Verlust der Haarpracht, den bestimmt auch viele Väter und Großväter kennen und zum Schmunzeln bringen werden. Haarige Wortspielereien machen das (Vor-)Lesen für Groß und Klein zu einem kurzweiligen Vergnügen. Illustrationen, die zum Suchen und Entdecken der geflohenen Haare einladen, begleiten die Geschichte und unterstützen das Textverständnis.

Zum Lachen für alle. Zum Vorlesen ab 5 Jahren und Selberlesen ab 7 Jahren. 

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Humor | Lachen | Wortspiele | Haarverlust
Bewertung: +++
Rez.: Darina Saust

Erstlesetipp im Juni

Mega fette Beute. Rüdiger Bertram. Ill. von Horst Hellmeier. Berlin: Ueberreuter 2022. 119 S. : überw. Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-7641-5221-5, geb.: 12,95 €

Ein Projekttag in der Schule sorgt dafür, dass zwei Kinder sich besser kennenlernen und Freundschaft schließen.

Am Projekttag in der Schule sollen die Kinder sich auf die Suche machen nach alten Sachen. Statt mit seinem besten Kumpel, bildet Alex ausgerechnet mit Nora, einem eigenbrötlerischen Mädchen, das immer liest, ein Team. Für Alex ändert sich der megacoole Tag in einen megablöden Tag. Völlig planlos machen die zwei sich auf den Weg. Sie graben kreuz und quer Löcher im Park, finden mit einem Metalldetektor eine Münze, im Wald jede Menge Müll, graben das Grab eines Wals aus und kaufen schließlich in einem Antiquitätenladen eine vermeintlich alte Statue, die ihnen direkt nach dem Kauf aus der Hand fällt. Lediglich mit der Münze in der Tasche kommen sie in der Schule an. Dort stellt sich dann heraus, dass es sich hierbei um eine wertvolle, aus dem Museum gestohlene Münze handelt. Damit haben Nora und Alex nicht nur den Wettbewerb gewonnen, sondern darüber hinaus beide einen neuen Freund. Ein leicht zu lesendes Kinderbuch in Comicstil mit schwarzweißen Bildern und voller kurioser Einfälle.

Leseanfänger, die sich (noch) schwer tun, längere Texte zu lesen, können mit dieser humorvollen Geschichte zum Lesen animiert werden.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Erstleser | Comic | leicht lesbar
Bewertung: ++
Rez.: Helena Schäuble

Erstlesetipp im Mai

Freya und die Furchtlosen - Auf ins Gefecht! Dominik Rupp. Ill. von Jochen Till. Bindlach: Loewe 2022. 154 S. : überw. Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-7432-1076-9, geb.: 12,00 €

Ein Comic-Roman für Erstleser.

Die furchtlosen Wikinger Ragnar, Bragil, Lasse, Dolf und Heinar rauben, brandschatzen, plündern und bringen alle um. Wie es eben richtige Wikinger machen, weil sie es können, für Ruhm und Ehre, wegen Walhalla und Odin. Vor dem ersten Raubzug aber geht schon die Verteilung im Ruderboot schief, Bragil fürchtet, dass seine Schuhe und Socken nass werden, Lasse muss aufs Klo und Dolf möchte Namensschildchen. Im Dorf, das sie ausrauben möchten, treffen sie auf ein kleines, unsagbar wütendes Mädchen, Freya. Sie ist völlig unbeeindruckt von diesen furchtlosen Wikingern. Das Dorf wurde von den richtigen Wikingern schon zerstört und geplündert, Freyas Eltern verschleppt. Das kluge Mädchen schließt einen Pakt mit Heinar: Der erste Schritt zu einem furchtlosen Leben ist Ordnung. Nur wer aufräumt, kommt nach Walhalla. Ihr Plan geht auf, die Männer bauen das Dorf wieder auf. Freya verspricht ihnen beizubringen wie sie schreckliche Wikinger werden. Der perfekte Auftakt einer neuen Reihe.

Eigentlich bin ich überhaupt kein Comic-Fan, aber dieses Buch überzeugt mit Aufmachung, Schriftbild, Zeichnungen und Witz.

Signatur: Jm 1
Schlagworte: Comic | Wikinger | Starke Mädchen
Bewertung: +++
Rez: Gabriele Rojek

Erstlesetipp im April

Gmehling, Will: Die 95. Minute. Ill. von Volker Fredrich. Weinheim: Gulliver 2022. 56 S. : Ill. ; 20 cm. (super lesbar). ISBN 978-3-407-82004-4, geb.: 10,00 €

Eine geheimnisvolle Kraft ermöglicht es Toni, bei Fußballspielen im Stadion den Ball zu lenken.

Beim ersten Fußballspiel, das Toni mit dem Papa live im Stadion erlebt, spürt er, dass er eine „geheimnisvolle Kraft“ hat. Konzentriert er sich, kann er den Ballflug bei Elfmeter, Eckstoß und Freistoß beeinflussen - und so der eigenen Elf zum Sieg verhelfen. Natürlich funktioniert die Kraft nicht bei Auswärtsspielen, die er nur im Fernsehen anschauen kann. Die Geschichte von Will Gmehling in neun Kapiteln mit bis zu zwölf Sätzen pro Seite ist spannungsvoll aufgebaut. Satzbau und Sprache mit Wörtern wie „Fehlpass fabrizieren“ und Jubel, der „aufbrandet“ sind eher für fortgeschrittene Leselerner. Die Schwarz-Weiß-Skizzen von Volker Fredrich zeigen genau die jeweilige Stimmung, besonders die des Vaters. Denn der fragt nicht, weshalb der Sohn die Ergebnisse vorab weiß, sondern setzt auf dessen Vorahnungen immer höhere Wetteinsätze bis zum BMW-Gewinn. Höchstspannung und Schluss dann bei einem Bayern-Spiel - detailliert geschildert, einschließlich der schwindenden Kraft von Toni.

Story, die wirklich Spaß macht. Kann auch geeignet sein zur Deutsch-Lernlektüre und für jene, die sich mit dem Lesen etwas schwerer tun. Sehr empfohlen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Fußball | Familie | Fußball-Wetten | Deutsch-Lernlektüre
Bewertung: +++
Rez: Delia Ehrenheim-Schmidt

Erstlesetipp im März

Hub, Ulrich: Lahme Ente, blindes Huhn. Ill. von Jörg Mühle. Hamburg: Carlsen 2021. 82 S. : Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-551-55810-7, geb.: 13,00 €

„Du hältst für mich die Augen auf und ich stütze dich“ – Aufregende Abenteuer einer lahmen Ente und eines blinden Huhns.

In einem verlassenen, düsteren Hinterhof lebt einsam eine lahme, traurige Ente mit ihrem Krückstock. Als plötzlich jedoch ein fröhliches, blindes Huhn auftaucht, überredet dieses die Ente, den Hof zu verlassen und die Welt zu bereisen, um den Ort zu finden, an dem der geheimste Wunsch in Erfüllung geht. Sie durchqueren einen düsteren Wald, stürzen fast in eine Schlucht, überwinden einen Abgrund auf einem schmalen Brett und besteigen einen steilen Berg. Obwohl die zwei sich ununterbrochen beleidigen und hänseln, genießen beide ihr Abenteuer, tanzen und sind vergnügt und schließen den jeweils anderen immer mehr ins Herz. Am Ende stellt sich heraus, dass sie „nur" eine Fantasiereise unternommen haben, die die ängstliche Ente für das blinde Huhn im Hinterhof veranstaltet hat, aber das war - so muss das Huhn schließlich zugeben - „großes Kino“. Viel wichtiger aber ist die wunderbare Freundschaft der beiden, die inzwischen entstanden ist. Ein urkomisches, gleichzeitig aber zutiefst berührendes und tiefsinniges Buch, das sowohl Kinder als auch Erwachsene bestens unterhalten wird. Zudem sind die witzigen, frechen Illustrationen vom „Hasenkind" -  Autoren Jörg Mühle einfach grandios.

Text und Zeichnungen bilden hier eine unschlagbare Einheit! Ein sehr empfehlenswertes Buch, das zudem klimaneutral hergestellt wurde.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Fantasie | Abenteuer | Freundschaft | Selbstvertrauen
Bewertung: +++
Rez: Petra Schulte

Erstlesetipp im Februar

Mahne, Nicole: Nelly & Düse - Pudel frisch gestrichen. Ill. von Caroline Opheys. Grevenbroich: Südpol 2021. 119 S. : Ill. ; 21 cm. ISBN 978-3-96594-119-9, geb.: 13,00 €

Turbulente und lustige Abenteuergeschichte für kleine Hundefreund*innen.

Nelly ist ein aufgewecktes Mädchen, das ihren Hund Düse liebt und den Nachbarsjungen Max doof findet. Doch die beiden kommen sich näher, als die neuen Nachbarn Berta und Elmar mit der Pudeldame Cinderella einziehen. Schade, dass plötzlich der amerikanische Halbbruder von Berta auftaucht und Cinderella nach Amerika zu Pudelschauen mitnehmen will. Wie können Nelly und Max das nur verhindern?  Der Zufall und ein frisch gestrichener Gartenzaun kommen ihnen zu Hilfe und ein lustiges, aber auch aufregendes Abenteuer beginnt.Die liebenswerten Charaktere von Nelly und Max, witzige Dialoge, eine abenteuerliche Geschichte, neue Freundschaften, viel Situationskomik und gutmütige Hunde machen die Geschichte zu einer Vorlesegeschichte, die tierlieben Kindern ebenso wie fortgeschrittenen Erstlesern gut gefallen wird. Caroline Opheys hat passende farbige Zeichnungen beigesteuert, die den Text stimmungsvoll begleiten und die lustigen Situationen im Bild festhalten.

Zum Vorlesen für Kinder ab 5 Jahren und zum Selberlesen ab 7 Jahren allen Hundefreund*innen wärmstens empfohlen!

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Hunde | Freundschaft | Abenteuer
Bewertung: +++
Rez: Gabriele Güterbock-Rottkord

Erstlesetipp im Januar

Panda Pand - Wie die Pandas mal Musik zum Frühstück hatten. Saša Stanišić. Ill. von Günther Jakobs. Hamburg: Carlsen 2021. 62 S. : überw. Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-551-52180-4, geb.: 12,00 €

Der chinesische Pandabär Nicht-Peter entdeckt die Bambusflöte. Er gründet eine Band, und die dreht auf.

Alles beginnt mit einem 20 kg Bambus-Frühstück. Beim Verzehr gibt ein Rohr plötzlich einen Ton von sich. Pandabärchen Nicht-Peter, man erkennt ihn an seinen unterschiedlich großen Ohren, pustet hinein und entlockt ihm weitere Töne. Es gelingt nach einigem Hin und Her, seine Tierfreunde Nicht-Gerhard und Nicht-Olivia von dem neuen Musikinstrument zu überzeugen. Eifrig steigt Nicht-Peter in die „Pflöten“-Fabrikation ein. Zum Sonnenuntergang auf der Lichtung findet nämlich die große Panda-Versammlung statt. Da könnte man doch gemeinsam musizieren; aber das ist wohl nicht jedes Pandas Sache, oder? Was für eine originelle Geschichte! Garniert mit jeder Menge Wortspielereien und ulkigen Ideen schleicht sich Nicht-Peter und seine B/Pand gleich in die Herzen von allen Flötistinnen und Flötisten. Auch Nichtmusiker haben ihren Spaß, schmunzeln über die in rote Farbe gesetzten Zusatzbemerkungen und erfahren ganz nebenbei, dass Panda nicht nur intelligent sind sondern auch Bambus lieben. Ab 8.

Wörter wie „headbangen“ oder „Peu-à-peu“ müssen erklärt werden. Das wunderschön illustrierte, phantasievolle Kinderbuch allerdings ist jede Anstrengung wert. 

Signatur: Ju 1 | Ju 2
Schlagworte: Pandabären | Flöten | Musik
Bewertung: +++
Rez: Martina Mattes

Erstlesetipp im Dezember

Böhn, Anna: Emmi & Einschwein - Fröhliche Schweinachten. Ill. von Susanne Göhlich. Hamburg: Oetinger 2021. 59 S. : Ill. ; 22 cm. (Lesestarter, 2. Lesestufe). ISBN 978-3-7512-0087-5, geb.: 8,00 €

Emmi, ihr Bruder Fiete und ihr Fantasie-„Einschwein“ helfen der kranken Nachbarin und spielen mit ihr das Krippenspiel.

Emmi und ihr Fabelwesen, das Einschwein, wollen das Krippenspiel spielen. Bruder Fiete will aber nicht das Jesusbaby sein, und die Eltern haben keine Zeit, weil sie putzen und aufräumen - für die Zielgruppe bekannter, nachvollziehbarer Alltag. Diesen Alltag und die Fantasiewesen - es gibt noch mehr - setzt die bekannte Zeichnerin Susanne Göhlich ansprechend ins Bild. Von den Nachbarn hat nur Frau Linde Zeit - wegen ihres gebrochenen Beins kann sie nur liegen. Das, was Emmi und Fiete bei ihren Eltern gesehen haben, machen sie nun bei der Nachbarin: Aufräumen und dann Krippenspiel mit Frau Linde als Jesus, denn die liegt ja sowieso. Alles spannend erzählt in Hauptsätzen, etwa 5 bis 16 pro Seite in neun Kapiteln. Und das Schöne: Die Kinder gehen nicht nur einmal, sondern mehrfach zu Frau Linde und helfen und spielen das Krippenspiel in allen möglichen Varianten. Dazu gehören noch 16 Seiten Leserätsel, auch zum Basteln. Aus der Reihe Lesestarter, 2. Lesestufe.

Ein Buch, das wirklich Lesefreude weckt und auch den Kern des Fests, vom Krippenspiel und dem „Nächsten“ in der knappen Erzählweise gut wiedergibt. Anschaffen! Gruppengeeignet.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Adventszeit | Krippenspiel | Kinder-Nächstenhilfe | Gruppenbuch
Bewertung: +++
Rez: Delia Ehrenheim-Schmidt

Erstlesetipp im November

Warum heulst du, Heulehund? Will Gmehling. Ill. von Anna Schilling. Weinheim: Beltz & Gelberg 2021. 43 S. : überw. Ill.; 21 cm. ISBN 978-3-407-75596-4, geb.: 10,00 €

Ein Junge kümmert sich um einen störenden kleinen Hund.

Heulehund. Nein, einer, dem die Herzen sofort zufliegen ist er wohl nicht. „Heulehund sah nicht aus wie ein Hund, den man mag, er sah ein bisschen eklig aus.“ Zudem nervt er alle Bewohner*innen eines Mietshauses mit permanentem Gejaule, Gewinsel und eben Geheule sobald seine Besitzerin die Wohnung verlässt. Da helfen unter der Tür durchgeschobene Bestechungssalamischeiben nur bedingt. Und dann ist ohnehin nur noch Leberwurst im Kühlschrank des Jungen, der uns hier ohne Firlefanz die Geschehnisse schildert.  Als die Heulehundbesitzerin ins Krankenhaus muss, überfällt sie ausgerechnet dessen Familie damit, auf die Töle aufzupassen … Will Gmehling ist ein wunderbar lakonischer Erzähler. (Vgl. „Freibad“ oder „Gott, der Hund und ich“). Die Dinge sind, wie sie sind. Aber Beziehungen können sich Gottseidank auch ändern. Gekonnt zeichnet der Autor in wenigen Sätzen nach, wie eine besondere Freundschaft zwischen Jungen und Hund entsteht. Anke Schilling fängt den kantigen Charme von Geschichte und Figuren in ihren zahlreichen Illustrationen toll ein und macht typografisch die Geräuschkulisse deutlich. Wooouuuuuuu!     

Für Zweitleser*innen, die eine kleine, feine Geschichte zu schätzen wissen.

Signatur: Ju 1 | Ju 2
Schlagworte: Hund | Freundschaft | Zweitleser*innen
Bewertung: +++
Rez: Anna Winkler-Benders

Erstlesetipp im Oktober

Kolb, Suza: Emil Einstein. Die streng geheime Tier-Quassel-Maschine. Ill. von Anja Grote. Münster: Coppenrath 2021. 122 S. : Ill. ; 23 cm. ISBN 978-3-649-63471-3, geb.: 13,00 €

Was wäre es schön, eine Maschine zu haben um die Tiere zu verstehen.

Emil wird sechs Jahre alt, das Geburtstagsgeschenk besteht aus einem Bretterhaufen und er ist zunächst schrecklich enttäuscht. Erst als er das Geschenk vollständig auspackt, findet er noch Räder, er kann sich selbst eine Seifenkiste zusammenbauen. Die Maus Bertha ist immer mit dabei. Und dann passiert es. Es kribbelt wie verrückt in Emils Kopf und er hat eine geniale Idee, die er sofort umsetzt. Er erfindet in seinem Gartenhütten-Labor eine Tier-Quassel-Maschine. Endlich ist es soweit und er kann die Tiere verstehen und sie können antworten. Mit viel Herz und Charme führt die Autorin ihre Leser durch die Geschichte. Mit dem Nachbarskater Leonardo bringt sie einen italienischen Einschlag mit hinein. Im Anhang findet der Vorleser Kurzinformationen über Albert Einstein, Bertha Benz und Leonardo da Vinci. Im vorliegenden ersten Band gehen im Wald merkwürdige Dinge vor sich, die Bäume verschwinden und ein kleiner Waldkauz ist verletzt. Aber Emil mit seiner TÜM kann helfen.

Spannender Auftakt einer neuen Kinderbuch-Reihe.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Umweltschutz | Abenteuer | Krimi | Tiere
Bewertung: +++
Rez:

Erstlesetipp im September

Die Drachenreiter-Schule. Annette Neubauer. Ill. von Marc-Alexander Schulze. Ravensburg: Ravensburger Buchverl. 2021. 42 S. : überw. Ill. ; 24 cm. (Leserabe, 1. Lesestufe). ISBN 978-3-473-46047-2, geb.: 7,99 €

Drei kniffelige Prüfungen müssen Henri und Klara bestehen, damit sie sich Drachenreiter nennen dürfen.

So schwer kann doch das nicht sein! Zuversichtlich sehen Henri und sein Drache Feuerflug sowie Klara und ihr Drache Zack den letzten Prüfungen entgegen. Die Schüler*innen in Meister Kahns Drachenreiterschule sollen ihre Geschicklichkeit im Fliegen unter Beweis stellen, sich im Wasser bewähren und einen Holzstapel lichterloh zum Brennen bringen. Natürlich geht nicht alles glatt. Am Ende dürfen sich alle Kandidat*innen Drachenreiter nennen. Meisterin Dragora und Meister Kahn sind begeistert. Die spannende Geschichte in vier Kapiteln gefällt Jungen wie Mädchen gleichermaßen, da es sympathische Identifikationsfiguren gibt. Im Großen und Ganzen ist der Text nicht allzu schwer zu lesen, einige Wörter wie z. B. Applaus oder Zusatzrunde sollten wahrscheinlich vorentlastet werden. Leserabes Leserätsel am Schluss des Büchleins trainieren das Wort-, Text- und Hörverständnis. Die angehängten Belohnungs-Sticker stellen sicher einen Leseanreiz dar, könnten allerdings im Ausleihverkehr ungünstig sein.

Geübte Erstleser*innen werden das heiter illustrierte Buch mit seinen wertvollen Botschaften ganz sicher nicht nur einmal lesen wollen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Drachen | Schule | Prüfung | Freundschaft
Bewertung: +++
Rez: Martina Mattes

Erstlesetipp im August

Lotta Rikotta und der geheime Strand. Stephanie Schneider. Ill. von SaBine Büchner. München: Tulipan 2021. O. Pag. : überw. Ill. ; 22 cm. (Tulipan ABC, Lesestufe B). ISBN 978-3-86429-467-9, geb.: 8,95 €

Lotta und Hund Kruse erleben einen ereignisreichen Ferientag am Strand.

So eine Urlaubsverschwendung! Da ist man extra ans Meer gefahren, wo Eis, Tretboote und Wellen warten – und Mama und Papa wollen nur platt wie die Pfannkuchen am Strand rumliegen. Zum Glück gibt es Hund Kruse. Der kann sprechen und je nach Bedarf seine Größe ändern. Und Kruse hat zufällig gerade ein Lokal vor Ort geerbt. Passt, denn ein Hund gehört schließlich eh hinter den Herd, findet er. Nur leider entpuppt sich der neue Chefkoch als ziemlich fauler Hund, so dass es bald Ärger mit den Gästen gibt. Doch Kruse wäre nicht Kruse, wenn er nicht einen genialen Einfall hätte, um sich aus der Bredouille zu ziehen. Am Ende haben alle einen Mordspaß. Abends gibt es dann in einem weniger unorthodoxen Lokal Pizza: Spinatpizza mit Spinat drauf für Papa, Salamipizza mit Salami drauf für Mama und für Lotta Rikotta Kinderpizza mit …

Leichte und lustige Erstleselektüre, Urlaubsfeeling inklusive. Passt gut ins Urlaubsregal bzw. in den Koffer. 

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Ferien | Meer | Abenteuer | Hund
Bewertung: +++
Rez: Wiebke Mandalka

Erstlesetipp im Juli

Mega dumm gelaufen. Rüdiger Bertram. Ill. von Horst Hellmeier. Berlin: Ueberreuter 2021. 120 S. : überw. Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-7641-5193-5, geb.: 12,95 €

Freundschaftsabenteuer um einen geklauten Schulpokal für den schnellstmöglich Ersatz gefunden werden muss.

Das Unheil kündigt sich im ersten Satz an: „Kalle hat gesagt, ich soll nach der Schule auf ihn warten.“ Ohne Zeichnung. Die gegenüberliegende Seite zeigt zwei Panels, in denen Ich-Erzähler Alex mutterseelenallein auf dem verlassenen Schulhof steht und dunkle Schatten und ein plötzlich aufkommender Wind die Spannung steigern. Bild und folgender Text lassen keinen Zweifel, Kalle ist nicht unbedingt einer, auf den man wartet, weil er so supernett ist. Oder immer so supertolle Ideen hat. Diesmal hat er den heiligen Schulpokal entwendet und dann ist da irgendwie was „Mega dumm gelaufen“. Mit der Hilfe von Alex will er einen neuen beschaffen. Es folgt ein rasanter Nachmitttag, an dem so einiges schräg läuft … Das Duo Bertram (Text)/Hellmeier (Illu.) liefert einen tollen Comic für Leseeinsteiger, die sich nicht mit viel Firlefanz abgeben wollen, sondern ein kleines, leichtes und unterhaltsames Abenteuer schätzen. Text und Illustrationen sind präzise und temporeich auf den Punkt gebracht – Hellmeier behauptet, er habe so schnell gezeichnet, dass sein Bleistift Feuer gefangen habe! Uiuiui.  

Witziges Lesefutter für Leseeinsteiger. 

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Comic | Abenteuer | Freundschaft | Erstleser
Bewertung: ++
Rez: Anna Winkler-Benders

Erstlesetipp im Juni

Orths, Markus u. Lola: Ein Elefant macht Handstand. Ill. von Kerstin Meyer. Frankfurt am Main: Moritz 2021. 92 S. : Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-89565-408-4 geb.: EUR 9.95

Im spielerischen Dialog erkunden Vater und Tochter gemeinsam, wie viel Spaß es macht, eine Geschichte zu schreiben.

Wie schreibe ich eine Geschichte, du hast doch schon so viele geschrieben, fragt die 7jährige Lola eines Abends. Oha, denkt da der Papa, selber als Autor tätig, und dann legen sie los. Zuerst wird die Angst ausgeräumt, für eine selbstgeschriebene Geschichte ausgelacht zu werden. Herumspinnen und dabei lustige Ideen sammeln, den Alltag mit Fantasie bereichern, Bilder im Kopf zaubern, Überraschendes passieren lassen, Wörter variieren und erfinden und eine richtige "Po-Ente" (Pointe) bringen, mit Papas Unterstützung kommt Lola so richtig in Fahrt. Und als der Elefant in Lolas Fantasie einen Handstand macht, hat sie den Bogen raus und ihre erste eigene Geschichte ist fertig. - Im Dialog sind einige grundlegende Schreibtechniken enthalten, die Kinder für das Geschichtenschreiben in der Schule oder für sich selbst anwenden können. Lustige Bilder, kurze thematische Abschweifungen und freie Assoziationen entschärfen die Wissensvermittlung, sodass Motivation und Lesespaß nicht geschmälert wird.

Die übersichtliche Zusammenfassung der Themen am Ende des Buches ist hilfreich, die farbig gestaltete wörtliche Rede ist gut geeignet für das gemeinsame Lesen. Sehr empfohlen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Fantasie | kreatives Schreiben
Bewertung: +++
Rez: Natascha Rothert-Reimann

Erstlesetipp im Mai

Pannen, Kai: Rabatz in Wabe 13. Ein Geburtstags-Vorfreude-Herunterzähl-Buch. München: Tulipan 2021. 113 S. : Ill. ; 25 cm. ISBN 978-3-86429-500-3, geb.: 15,00 €

Maxi, eine vorlaute Made, stellt die Wabe 13 auf den Kopf.

Kai Pannen hat es wieder getan. Nach seinem Erfolgsbuch „Du spinnst wohl!" hat er ein neues Herunterzähl-Buch geschrieben. Diesmal geht es nicht um Spinne, Fliege und Weihnachten, sondern um Bienen und Geburtstage. Der typische Pannen-Humor kommt aber auch hierbei nicht zu kurz und die Geschichte um die kleine Made Maxi, welche in 20 Tagen Geburtstag hat und eine Arbeitsbiene werden soll, ist sehr lustig geschrieben und illustriert. Neben Maxi gibt es noch die Oberamme Zora und die Unteramme Anne, natürlich jede Menge weitere Maden und selbstverständlich auch eine Königin. Zum Inhalt sei gar nicht allzu viel verraten, nur das das Buch wirklich herzerfrischend ist und viel Spaß macht. Damit eignet es sich nicht nur wunderbar als Vorfreude-Geburtstagsgeschenk-Buch, sondern gehört in jedes Erstleser*innen-Regal. Die Leser*innen fiebern von der ersten bis zur letzten Seite mit der kleinen, aufmüpfigen Maxi mit. Am Ende des Buches gibt noch einen kleinen Überblick über das Thema Bienen.

Sollte in keinem Bestand fehlen. Die Themen Bienen und Geburtstag sind zeitlos.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Geburtstag | Bienen
Bewertung: +++
Rez: Christoph Hoewekamp

Erstlesetipp im April

Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer - Die Jagd beginnt! Cally Stronk. Ill. von Patrick Fix. Ravensburg: Ravensburger Buchverl. 2020. 96 S. : überw. Ill. ; 22 cm. (Band 1). ISBN 978-3-473-36386-5, geb.: 8,99 €

Ein rasantes Abenteuer mit vielen Krimirätseln.

Zu Beginn des Buches werden die wichtigsten Personen und Dinge vorgestellt: die Zwillinge Marie und Lukas, Theodor Topf und Doris Deckel, ein Ganovenduo, der eine lang und dünn, die andere kurz und dick und ein geheimnisvoller Koffer. Die Geschichte beginnt mit der Geburtstagsfeier der Zwillinge. Zu ihrem 7. Geburtstag bekommen sie einen Brief ihrer Tante Gundula aus Indonesien. Sie kündigt den beiden Kindern ein Überraschungspaket an und macht gleichzeitig mysteriöse Andeutungen über die Magie der Zahl 7. Marie und Lukas sollten sehr vorsichtig sein, wenn sie auf Groß und Klein gemeinsam treffen. Kurze Zeit später können sie das Paket am Flughafen abholen. Und gerade noch rechtzeitig retten sie es aus den Fängen des Gaunerduos. Zunächst finden sie nur alten Plunder im Koffer, aber das Fernglas kann durch Wände sehen, der Hut unsichtbar machen und der Stadtplan hilft, den Koffer wiederzufinden. Es ist der gelungene Auftakt einer neuen Serie. Der Wortschatz entspricht dem Lesealter.

Viele Bilder und Rätselaufgaben runden das Buch ab. Es ist bei Antolin gelistet und wird sicher viele Leser finden.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Krimi | Antolin | Magie | Detektive
Bewertung: +++
Rez: Gabriele Rojek

Erstlesetipp im März

Livanios, Eleni: Flora Flitzebesen - Der magische erste Schultag. Münster: Coppenrath 2021. 76 S. : überw. Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-649-63611-3, geb.: 9,00 €

Wenn eine Hexe in die Schule kommt geht’s natürlich magisch zu, aber es gibt auch ganz menschliche Konflikte.

Die Familie Floribunda besteht aus Flora, ihrer Mama und Omimi. „Natürlich hat Flora auch einen Papa, aber der lebt ganz weit weg, in einem anderen Tal.“ Ja, im Wald, Türmchen- und Wasserviertel geht’s zu wie bei den Menschen, nur dass fleißig gezaubert wird. Flora soll eingeschult werden und braucht natürlich neue Schulsachen: Bücher, Hefte, Federkiel, Tintenfass und einen ersten eigenen Hexenkessel. Wie praktisch, dass die Mutter die vollgepackten Einkauftaschen mit einem gereimten Zauberspruch nach Hause fliegen lässt. Richtig spannend wird es, als die beiden Floras ersten Zauberstab kaufen. Beim Berühren spürt die unerfahrene Kundin, welcher Stab zu ihr passt. Er wird in einem mit Wachs versiegelten Kasten mitgenommen, denn benutzen darf ihn die Schülerin nur unter Aufsicht in der Schule. Dass Flora diese Wartezeit nicht aushält und bei erster Gelegenheit einen Probezauber ausspricht, wie alles noch mal gut geht und in der Schule die ersten Übungen gelingen, eine kleine Katze ein neues Zuhause findet und Flora ihrer Mutter ihren Fehler eingesteht, das wird unterhaltsam und kindgerecht erzählt.

Nach 5 Erzählbänden über Flora nun das erste – sehr gelungene – Buch für Leseanfänger*innen mit großer Schrift und (einziges Manko für Büchereien) 6 Rätselaufgaben am Ende der Kapitel. Breite Empfehlung.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Zauber  | Schulanfang
Bewertung: +++
Rez: Gabriele Kassenbrock

Erstlesetipp im Februar

Wolfrum, Silke: Wir sind Superhelden. Fast. Ill. von Marie Geissler. München: Tulipan 2020. 59 S. : Ill. ; 25 cm. ISBN 978-3-86429-485-3, geb.: 15,00 €

In den Ferien denken sich Moritz und sein Vater gegenseitig Mutproben aus, um zu Superhelden zu werden.

Mut, Entschlossenheit und Köpfchen lautet die Parole von Moritz und seinem Vater auf der Jagd nach magischen Gegenständen. Allerdings geht es hier nicht um rasante Action, sondern um zehn Mutproben, die das Abenteuer Alltag bereithält. Ein Haar der rüpelhaften Lotti ergattern oder ganz alleine Brötchen bei dem furchterregenden Bäcker holen, diese Aufgaben muss Moritz beispielsweise lösen. Dafür soll sein Vater ein magisches Mahl kochen, dessen Zutaten er bei den Hausbewohnern erfragen muss. Oder er muss ein Lächeln in das Gesicht einer dauerhaft jammernden Hausbewohnerin zaubern. Lottis Haar und ein wenig Semmelbrösel des Mahls werden dann als magische Gegenstände in einer Schatztruhe gesammelt. Glück und Zufall begünstigen die beiden angehenden Superhelden und irgendeine Schieflage sorgt immer für herrlichen Unsinn und viel Spaß. – Das spielerische Trainingslager dreht sich auf fantasievolle Weise um Schüchternheit, Angstbewältigung, Vorurteile und soziale Kompetenz.

Kurze Kapitel mit zutreffenden Bildern ermöglichen das Selbstlesen ab der 3. Klasse. Zum Vorlesen amüsant, gesprächsanregend und inspirierend für eigene Ideen. Sehr empfohlen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Mut | Alltag | Fantasie
Bewertung: +++
Rez: Natascha Rothert-Reimann

Erstlesetipp im Januar

Jaguar, Zebra, Nerz. Heinz Janisch. Ill. von Michael Roher. Innsbruck: Tyrolia 2020. O. Pag. : überw. Ill. ; 25 cm. ISBN 978-3-7022-3869-8, geb.: 16,95 €

Das Jahr einmal ganz anders dargestellt - phantasievoll und kreativ.

Kalender kennt jedes Kind und wohl auch die Monatsnamen. In diesem besonderen und poetischen Jahresbuch von Heinz Janisch wird jeder Monat phantasievoll und liebevoll aus der Ich-Perspektive beschrieben. Im „Jaguar" beispielsweise sind die Sinne geschärft, im „Pony" braucht das Herz jeden Tag eine Umarmung und im „Locktauber" passieren wundersame Dinge. Untermalt werden die kreativen Beschreibungen der Monatsgefühle und -stimmungen mit wunderschön illustrierten Zeichnungen.Das kurzweilige Buch lädt zum Träumen und Sinnieren über die alltäglichen Schönheiten ein. Im Jahr hat jeder Monat seine Schönheiten und Besonderheiten. Diese werden auf poetische Weise für Kinder aufgegriffen und so beschrieben, dass man gern diesen Gedanken weiter nachgeht.

Für Kinder ab 6 Jahren.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Jahr | Poesie | Tiere | Jahreslauf
Bewertung: +++
Rez: Petra-Kristin Bonitz

Erstlesetipp zu Weihnachten

Die Weihnachtsgeschichte. Christiane Herrlinger. Ill. von Mathias Weber. Stuttgart: Dt. Bibelges. 2020. 39 S. : überw. Ill. ; 22 cm. (Bibelgeschichten für Erstleser). ISBN 978-3-438-04725-0, geb.: 7,95 €

Die Weihnachtsgeschichte für Erstleser*innen.

Die um die Geschichte des Besuchs der drei Weisen bei Herodes erweiterte Weihnachtsgeschichte - schlicht und dabei akzentuiert und eindrücklich in einfachen, klaren Worten und Sätzen erzählt. So ist sie in der Reihe „Bibelgeschichten für Erstleser" erschienen. Die Buchstaben sind angenehm groß, die Komposition von Text und Bild ist so gewählt, dass auch noch nicht so sehr geübte Leser*innen nicht überfordert werden.
Die Illustrationen sind in warmen sowie in sehr leuchtenden Farben gehalten und wirken sehr lebendig. Die Figuren weisen durchweg eine sehr differenzierte und reizvolle Mimik und Gestik auf und sind liebevoll und anschaulich gezeichnet. Auf den einzelnen Bildern gibt es etliches an kleinen Details zu entdecken.
Aufgrund der gelungenen sprachlichen sowie illustratorischen Gestaltung des Buches ist auch eine Verwendung in Kitas, Grundschulen und im Kindergottesdienst sehr gut vorstellbar.  

Für Grundschulen, Kitas und Gemeinden sehr zu empfehlen und für alle, die noch kein schönes und gutes Kinderbuch zur Weihnachtsgeschichte für Kinder im Alter von 5-8 Jahren haben!

Signatur: Jc | Ju 1
Schlagworte: Weihnachten | Bethlehem | Die drei Weisen | Herodes
Bewertung: +++
Rez: Anne Rank

Erstlesetipp im Dezember

Zeh, Juli: Alle Jahre wieder. Ill. von Lena Hesse. Hamburg: Carlsen 2020. 69 S. : Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-551-51917-7, geb.: 12,00 €

Mountainbike, iPhone, Klavier: Lena und Josh freuen sich. Aber am Abend ist da kein Baum - und keine Geschenke in Sicht.

Zweifellos das originellste Weihnachtsbuch, das ich je gelesen habe. Anfangs bin ich überzeugt, es wendet sich gegen den Kommerz des Festes, verwerfe den Gedanken aber wieder, als ein verletzter, merkwürdiger Vogel in der Schutzwarte des Vaters Aufmerksamkeit erfordert. Und die Kinder – und nur sie – entdecken Unglaubliches: In seine großen Flügel gewickelt kauert sich, eingesperrt im Käfig, kein Vogel, sondern das verletzte Christkind, scheu, ängstlich. Sie wissen, sie müssen es retten, nicht wegen der Geschenke, sondern einfach weil es Hilfe braucht und nicht fliegen kann. Nur langsam gewinnen sie sein Vertrauen, bringen Essen, Spielzeug, trainieren mit ihm den gebrochenen Flügel, damit es wieder fliegen kann. Geschenke sind vergessen. Und dann ist es gesund – und fliegt weg, lässt Geschenke zurück. Aber die sind unwichtig geworden. Die Kinder haben entdeckt, was Weihnachten wirklich bedeutet. Eine wunderschöne Parabel, was wirklich zählt an dem christlichen Fest, ohne es zu benennen.

Ein Vorlesebuch für Kinder ab 6, vor allem innerhalb der Familie oder in so kleinem Kreis, dass während des Vorlesens die Bilder angeschaut werden können.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Sinn von Weihnachten | Konsumdenken | Familie | Hilfsbereitschaft
Bewertung: +++
Rez.: Astrid van Nahl

Erstlesetipp im November

Ohlsson, Sara: Fanny ist die Beste. Ill. von Jutta Bauer. Dt. von Friederike Buchinger. Frankfurt am Main: Moritz 2020. 104 S. : Ill. ; 22 cm. Aus d. Schwed. ISBN 978-3-89565-397-1, geb.: 10,95 €

Die kleine Fanny, ihre Mama und Oma haben viel Spaß zusammen, vor allem wenn es um Wettkampfdisziplinen geht.

Das Dreigespann aus Francesca Fransson genannt Fanny, Mama und Oma bewährt sich seit Jahren. Sie haben schon einiges gemeinsam erlebt und freuen sich ihres Lebens, auch wenn Oma manches vergisst und Mama fälschlicherweise meint, dass ihr Pupsen lustig ist. Ein Highlight im Alltag stellt der Wettkampftag dar. Mama und Fanny treten gegeneinander an, Oma spielt die Schiedsrichterin. Die Gegner dürfen je drei Disziplinen selbst bestimmen. Es macht riesigen Spaß zu schauen, wer den höchsten Turm bauen, am schnellsten rückwärts laufen oder am besten schmecken kann. Beim Elfmeterschießen schummelt Omi allerdings ein bisschen; Mama ist nur kurz beleidigt. Am Schluss kann Fanny die meisten Punkte sammeln. Sie bekommt eine Medaille und ist stolz wie Bolle. Mindestens ebenso besonders wie diese herzerwärmende Geschichte um Oma, Mama und Kind sind die ansprechenden Illustrationen keiner geringeren als der Hans-Christian-Andersen-Medaillenträgerin Jutta Bauer. Ein Buch der Extraklasse, ein Must-have.

Das moderne, charmante und vor allem preisverdächtige Kinderbuch ist wie maßgeschneidert für junge Leser*innen ab 7 Jahren. 

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Familie | Alltag
Bewertung: +++
Rez.: Martina Mattes

Erstlesetipp im Oktober

Nymphius, Jutta: Mehr Schweinchen. Ill. von Julia Christians. München: Tulipan 2020. 58 S. : Ill. ; 20 cm. (tulipans kleiner Roman). ISBN 978-3-86429-479-2, geb.: 10,00 €

Theas Meerschweinchen ist gestorben, deshalb möchte ihre Familie sie trösten. Das führt zu einer lustigen Panne.

Theas Meerschwein Frodo ist schon sehr betagt, er verbringt sein letztes Stündchen in seiner geliebten Hängematte. Am nächsten Morgen entdeckt zuerst Theas Mama den leblosen Frodo und versteckt ihn in seiner Lieblingssocke. Nun schmieden Mama, Papa und der große Bruder voneinander getrennt einen Plan, wie sie Thea vor der traurigen Nachricht schützen können. Und alle drei haben dieselbe Idee. Ein neues Meerschwein muss her, das genauso aussieht wie Frodo. Thea kommt am Abend von einem Schulausflug nach Hause, im Arm einen großen Busch Löwenzahn für Frodos Beerdigung. Doch Frodo ist verschwunden und in seinem Häuschen herrscht jetzt mächtiges Gedrängel … – Authentisch und humorvoll wird ein heikles Thema angegangen, der selbstverständliche Umgang mit der kritischen Situation zeigt, dass starke Kinder dem durchaus gewachsen sind.  

Der Kinderroman besitzt lange Textpassagen in „echter“, großer Romanschrift und nur wenige, grün-nuancierte Bilder. Sowohl Form als auch Inhalt eignen sich auch gut für Drittklässler.

Signatur: Ju 1 | Ju 2
Schlagworte: Haustiere | Krise | Trost
Bewertung: +++
Rez.: Natascha Rothert-Reimann

Erstlesetipp im September

Orghandl, Franz: Der Katze ist es ganz egal. Ill. von Theresa Strozyk. Leipzig: Klett Kinderbuch 2020. 94 S. : Ill. ; 21 cm. ISBN 978-3-95470-231-2, geb.: 13,00 €

Die Geschichte von Jennifer, die den Menschen in ihrem Leben klar macht, dass sie nicht mehr Leo ist und wohl nie war.

Jennifer liebt ihren neuen Namen. Sie ist ein Mädchen. Ein Mädchen mit Penis. Ihren Freund*innen in der Grundschule, dem Hausmeister und der Lehrerin leuchtet das ein. Doch Jennifers Eltern nennen sie noch immer Leo und wollen nicht verstehen, dass sie es ernst meint und das Ganze kein Witz ist. Besonders Jennifers Vater ist stur und will unbedingt, dass sie sein Sohn bleibt. Zum Glück hat Jennifer gute Freunde, die hinter ihr stehen und es schließlich gemeinsam schaffen, dass Jennifer endlich voll und ganz Jennifer sein kann. Ein berührendes Kinderbuch, das aus Jennifers Perspektive für geschlechtliche Vielfalt sensibilisiert. Schade jedoch, dass Jennifers guter Freund Gabriel trotz aller Sensibilität nur als „der dicke Gabriel“ im Buch auftaucht. Ebenso wie Diskriminierung aufgrund der Geschlechtsidentität, sollte im Sinne der Intersektionalität auch auf einen sensiblen Umgang mit Körpernormierungen etc. geachtet werden! Ansonsten eine absolute Leseempfehlung.

Ein schön zu lesendes Kinderbuch, das junge und alte Leser*innen auf erfrischende Weise für das Thema Transidentität sensibilisiert.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Transidentität | Geschlechterklischees | Rollenvorbilder | Freundschaft
Bewertung: +++
Rez.: Rosa Bömelburg

Erstlesetipp im August

Harrison, Paula: Kitty - Mission im Mondschein. Ill. von Jenny Løvlie. Dt. von Nadine Mannchen. Bindlach: Loewe 2020. 100 S. : Ill. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-7432-0680-9, geb.: 8,95 €

Bei Nacht sind alle Katzen magisch.

Paula Harrison ist mit der Geschichte rund um Kitty, einem kleinen Superheldenmädchen in spe, ein wunderbares Buch gelungen. Zusammen mit ihren neuen Katzenfreund*innen Figaro, Pixie und Katsumi erlebt Kitty spannende Abenteuer und rettet im ersten Band den kleinen Straßenkater Tiger aus brenzliger Lage. Das liest sich leicht und macht viel Spaß. Erstleser*innen werden von Harrison sehr geschickt in die Handlung eingeführt und die großartigen Illustrationen von Jenny Løvlie tragen dazu bei, dass jede Seite auch zu einem visuellen Erlebnis wird. Alle neuen Kitty-Fans dürfen sich zudem schon bald auf Nachschub freuen, da im englischen Original bereits zwei weitere Bände erschienen und bereits auch für Deutschland angekündigt sind. Die Reihe füllt gezielt die Lücke zwischen Bilderbüchern und Fantasy-Romanen wie z. B. den Warrior Cats. Büchereien sollten unbedingt in diese Reihe einsteigen, zumal das hochwertige Hardcover dem Buch ein zusätzliches Plus verschafft.

Nicht nur für Katzenliebhaber*innen ein toller Auftakt einer neuen Abenteuerreihe für Erstleser*innen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Superheldin | Katzen | Mut
Bewertung: +++
Rez.: Christoph Hoewekamp

Erstlesetipp im Juli

Allein unter Mädchen. Beate Dölling. Ill. von Marie Geissler. München: Tulipan 2020. O. Pag. : überw. Ill. ; 22 cm. (Tulipan ABC, Lesestufe A). ISBN 978-3-86429-482-2, geb.: 8,95 €

Anstatt ins Fußballcamp fährt Theo auf einen Ponyhof.

Theo vermutet, dass Mädchen auch ganz lustig sein können. Er kennt nur keines so richtig, also beschließt er, in den Ferien auf einen Reiterhof zu fahren. Dort angekommen muss er feststellen, dass a) Ponys ganz schön groß sind, streng riechen und große Zähne haben, b) er tatsächlich der einzige Junge ist und c) die Mädchen auch nicht ohne sind, sie seinen Kuchen mopsen und mit Reitgerten fechten. Die sind also gar nicht so lieb und brav. Ob es die richtige Entscheidung war, gleich eine ganze Woche dort zu verbringen? Aber eine Spukgeschichte und eine Mutprobe mit Folgen verändern einiges. Dieses Erstlesebuch fällt in die erste Lesestufenkategorie des Tulipan Verlags und eignet sich mit vielen liebevoll gestalteten Bildern in Farbe, serifenloser Schrift und kurzen Kapiteln für Lesebeginner. Angenehm ist, dass trotz des geringen Umfangs eine witzige und ungewöhnliche Geschichte erzählt wird, die nicht platt erscheint.

Für Erstleser ab 6 Jahren ein ansprechendes Buch mit Witz zum Selbstlesen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Erstlesebuch | Mutprobe | Ponyhof
Bewertung: +++
Rez.: Anne Tebben

Erstlesetipp im Juni

Hach, Lena: Hugo und Big Dschi. Ill. von Kai Schüttler. Weinheim: Beltz & Gelberg 2020. 67 S. : Ill. ; 21 cm. (Lust auf Lesen). ISBN 978-3-407-75551-3, geb.: 9,95 €

Der einsame Hugo findet einen besonderen Freund, nämlich einen Flaschengeist. Gemeinsam sind sie unschlagbar.

Der kleine Hugo in seiner großen Villa hätte nichts lieber als einen mächtigen Freund. Sein Wunsch wird erfüllt, denn Hugo entdeckt eine Flasche, in der sich ein mächtiger Geist namens Big Dschi befindet. Der freut sich über seine Befreiung und äußert gleich ein paar Wünsche. Hugo ist höflich, da ihm sein Privatlehrer neben guten (Tisch-)Manieren auch die Kunst der gepflegten Konversation beigebracht hat. Dann stutzt der Junge. Ist es nicht eher so, dass ein Flaschengeist, so muskelbepackt und unkonventionell er auch aussehen mag, seinem Herrn Wünsche erfüllen muss und nicht umgekehrt? Durch den „kleinen Irrtum“ wird die Freundschaft zwischen den beiden nicht gestört, im Gegenteil. Die pfiffige Geschichte um einen einsamen, klugen Jungen und einem Schlawiner in Gestalt eines Flaschengeistes, ist ein herrlicher Lesespaß der Extraklasse. Dazu zählen auch die in ihrer Gestaltung abwechslungsreichen Illustrationen, die dem turbulent-witzigen Abenteuer eine besondere Qualität verleihen. Ab 7.

Hier wird das Lesen zum Vergnügen. Unbedingt in allen Kinderbibliotheken anbieten.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Magie | Erstleser | Humor
Bewertung: +++
Rez.: Martina Mattes

Erstlesetipp im Mai

Bifi und Pops - Mission Bienenstich. Stefanie Taschinski. Ill. von Susanne Göhlich. Hamburg: Oetinger 2020. 59 S. : überw. Ill. ; 22 cm. (Lesestarter, 1. Lesestufe). ISBN 978-3-7891-1382-6, geb.: 8,00 €

Hund Bifi hilft seinem Freund Pops, einen Bienenschwarm wieder einzufangen.

Bifi ist ein wuscheliger brauner Hund und Pops sein menschlicher Freund. In fünf kleinen Kapiteln erzählt Bifi selbst von ihrem gemeinsamen Alltag, in dem sich vieles um Bienen dreht, denn Pops ist ein Imker. Sehr schön zeigt Autorin Stefanie Taschinski, wie der Hund mit feiner Nase Dinge wahrnimmt, die Pops entgehen. Der wiederum versteht Bifis Verhalten nicht immer richtig. Trotzdem sind die beiden beste Freunde.In kurzen Sätze und überschaubaren Abschnitten wird hier eine interessante und inhaltsreiche Geschichte erzählt. Sie gibt dabei einen ersten Einblick in die Welt der Imkerei. Leseanfänger erfahren zudem durch die Erzählperspektive nebenbei einiges über Hunde und ihre Sinneswahrnehmungen. Ergänzt um 16 Seiten angefügte Leserätsel und Kreativideen bietet diese erfreulich andere Geschichte Lesespaß und regt an zum Weiterforschen.

Susanne Göhlichs liebevollen Illustrationen und eine zielgruppengerechte Aufmachung machen das Erstlesebuch zu einer klaren Empfehlung für Leseanfänger ab 6 Jahren.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Hund | Bienen | Imker | Erstleser
Bewertung: +++
Rez.: Birgit Schönfeld

Erstlesetipp im April

Michaelis, Antonia: Die Tierhelfer - Igel gut, alles gut. Ill. von Cathy Ionescu. Hamburg: Oetinger 2020. 57 S. : Ill. ; 22 cm. (Lesestarter, 3. Lesestufe). ISBN 978-3-7891-1358-1, geb.: 8,00€

Drei Freunde gründen den „Club der Tierhelfer“ und machen es sich zur Aufgabe, kleine und große Tiere zu retten.

Janne wünscht sich nichts sehnlicher als ein eigenes Haustier. Doch ihre Eltern erlauben ihr keines, weil ihr Papa gegen Tierhaare allergisch ist. Um dennoch mit möglichst vielen Tieren in Kontakt zu kommen, gründet sie mit ihren zwei Freunden einen Club. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach hilfsbedürftigen Tieren. Sie sperren stundenlang eine Straße ab, um eine Schnecke über die Straße zu begleiten, befreien Rinder aus ihrem Gatter, weil sie sie für eingesperrte Mammuts halten oder bringen einen Karton voller Mäuse mit in die Schule. Leider richten sie mit ihrer Hilfe mehr Chaos an, als dass sie wirklich Tiere retten, so dass sie entmutigt aufgeben und ihren Club wieder auflösen. Da entdecken sie einen bewusstlosen Igel auf der Straße und können doch noch einem Tier helfen.Mit viel Witz und Humor werden die Rettungsaktionen der Kinder beschrieben und motivieren so zum Lesen. Farbenfrohe Illustrationen und einfacher Satzbau unterstützen das Leseverständnis und ergänzen den Text.

Ein kurzweiliges Buch zum Vorlesen für alle Tierfans ab fünf Jahren und fortgeschrittene Lesestarter ab der zweiten Klasse.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Tiere | Tierrettung | Mut
Bewertung: +++
Rez.: Darina Saust

Erstlesetipp im März

Weber, Susanne: Land unter bei Samuel. Ill. von Susanne Göhlich. Ravensburg: Hummelburg 2020. 139 S. : Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-7478-0014-0, geb.: 10,99 €

Erfinder Samuel hat für vieles eine Lösung. Nur bei der Insel Kiribati und dem steigenden Meeresspiegel wird es hart.

Seit seine Familie von einem Ende Berlins ans andere zog, hat Ich-Erzähler Samuel es in der neuen Schule schwer. Bela drangsaliert ihn. Dabei will sich Samuel eigentlich um ein ganz anderes Problem kümmern: Die Inselgruppe Kiribati droht wegen der Erderwärmung im Pazifik zu versinken. Gemeinsam mit seinem Papa sinnt Samuel nach einer Lösung oder nach einer Erfindung, welche die Katastrophe abwenden könnte. Als in der Klasse Projektunterricht angesagt ist, hat Samuel gleich zwei passende Themen parat. Lehrerin, Mitschüler*innen und sogar Bela sind begeistert. Das große Plus dieses bemerkenswerten Kinderbuches mit den ansprechenden Illustrationen ist die Art, wie schwierige Themen präsentiert werden. Egal ob Müllentsorgung, Gartengestaltung, Klimawandel oder Mobbing, Samuel ist aufgeschlossen und bemüht sich mithilfe der Erwachsenen, mehr darüber zu erfahren und/oder gegen zu steuern. Der Grundschüler könnte in vieler Hinsicht als sympathisches Vorbild dienen, dem man nacheifern möchte.

Das sehr gute, mitunter auch witzige Kinderbuch reißt ernste Themen an. Es setzt viele Impulse. Man wünscht ihm jede Menge pfiffige Leser und Leserinnen. Ab 8 *.

Signatur: Ju 2
Schlagworte: Umweltschutz | Mobbing | Familie | Engagement
Bewertung: +++
Rez.: Martina Mattes

Erstlesetipp im Februar

Ein kleiner Wolf braucht Hilfe. Irene Margil. Ill. von Nadine Jessler. Frankfurt: Duden 2019. 59 S. : überw. Ill. ; 23 cm. (Leseprofi, 2. Klasse). ISBN 978-3-7373-3405-1, geb.: 7,99 €

Mira und Ben haben ein Wolfsjunges aus dem Wald mit nach Hause genommen. Was nun?

Die Geschwister Mira und Ben sind mit dem Fahrrad unterwegs und finden im Wald ein verlassenes, schwaches Wolfsjunges. In der Annahme, dass es ein Hundewelpe ist, nehmen sie das Junge mit. Zuhause angekommen, stellt der Tierarzt fest, dass es sich um ein Wolfsjunges handelt. Ein Wolfspark in der Nähe päppelt das geschwächte Tier auf, um es dann wieder in die Freiheit entlassen zu können. Die Kinder lernen im Wolfspark viel über das Leben der Wölfe, eine spannende Zeit für Mira und Ben. Nebenbei bekommen sie Antwort auf alle wichtigen Fragen im Umgang mit diesen wilden Tieren. Das Buch ist in der Reihe Duden Leseprofis für die 2. Klasse erschienen. Zahlreiche farbige Illustrationen lockern den Text auf. Vier Kapitel, große Schrift ohne Satzgefüge, wörtliche Rede, Fragen zum Inhalt machen den Text leicht verständlich. Eine spannende Geschichte, mit Sachinformationen zum vieldiskutierten Thema Wolf ist so entstanden und gibt den Kindern die Möglichkeit mitreden zu können.

Leseanfänger in der 2. Lesestufe. 2. Klasse. Mischung aus Geschichte und Sachbuch zum Thema Wolf. Ein guter Einstieg ins Lesen durch Fragen und Antwortschablone. e

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Wolf | Verantwortung | Natur
Bewertung: +++
Rez.: Gesine Meerheimb

Erstlesetipp im Januar

Klein, Martin: Finn und Frieda wecken den Winter. Ill. von Kerstin Meyer. München: Tulipan 2019. O. Pag. : Ill. ; 22 cm. (Tulipan ABC, Lesestufe B). ISBN 978-3-86429-434-1, geb.: 8,95 €

Der Winter ist nicht winterlich genug und vier Kinder schaffen Abhilfe.

Es ist schon Januar, aber der Winter will einfach nicht richtig in die Gänge kommen. Es ist viel zu warm und überhaupt nicht winterlich. Frieda und Finn beschließen daher, den Winter mit vielen genialen Einfällen herbeizulocken. Mit ihren beiden Freunden dichten sie ein Winterwecker-Lied, bauen eine Winterskulptur aus Schlitten, Winterjacken und Eishockeyschlägern und formen aus Raureif den winzigsten Schneemann aller Zeiten. Mit seiner improvisierten Schneekanone bringt Finn allerdings wortwörtlich das Fass zum Überlaufen. Ob das den Winter weckt?
In einfacher Sprache, aber mit Witz und kessen Dialogen macht dieses Erstlesebuch mit leicht lesbarer Schrift Lust auf mehr. Die etwas krakeligen, aber absolut liebenswerten Zeichnungen helfen beim Textverständnis und veranschaulichen herrlich, die originellen Ideen der beiden Geschwister. Eine Unterteilung in Leseabschnitte oder Kapitel wurde nicht vorgenommen, der Textumfang ist für Erstleser anspruchsvoll, aber ein Gewinn.

Zum Selbstlesen für schon geübtere Leser ab 7 Jahren.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Erstleser | Winter | Abenteuer
Bewertung: +++
Rez.: Anne Tebben

Erstlesetipp im Dezember

Michaelis, Antonia: Joppe und der Weihnachtswolf. Ill. von Nadine Reitz. Hamburg: Oetinger 2019. 64 S. : Ill. ; 21 cm. (Lesestarter, 2. Lesestufe). ISBN 978-3-7891-1059-7, geb.: 8,00 €

Geschichte über einen Jungen, der für seine Mama zum Held werden will.

Joppe lebt mit seiner Mama nah am Wald auf einem Hof. Sie haben Schafe und Mama muss sich um alles selbst kümmern, sei es um die zu reparierenden Zäune, um das Holz für den Ofen oder auch um das Essen. Auf ihrem Wunschzettel sieht Joppe einen Jungen mit einem roten Umhang und beschließt, für seine Mama zum Held zu werden. Die Gelegenheit bietet sich auch kurz darauf, denn in der Nacht sieht Joppe einen Wolf auf dem Hof. Er beschließt, ihn für seine Mama zu fangen. Aber wie das eben so ist an Weihnachten - alles ist ein bisschen anders. Die Geschichte rund um Joppe ist für Kinder ab der zweiten Klasse leicht zu lesen. Die Schrift ist groß, die Kapitel kurz und der Inhalt sehr ansprechend. Sehr schön ist, dass es nach dem Ende der Geschichte zum Inhalt noch einen Rätsel- und Spieleteil im Buch gibt. Dieser, sowie das in Antolin vorhandene Quiz, geben den Kindern die Möglichkeit, selbst zu testen, ob sie die Geschichte des Buches verstanden haben.

Eine schöne Geschichte zum Thema Weihnachten. Geeignet um in der Adventszeit daraus vorzulesen, aber auch als Geschenk im Adventskalender.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Weihnachten | Wolf | Wunschzettel
Bewertung: +++
Rez.: Tanja Bullerkotte

Erstlesetipp im November

Nonnast, Britta: Hier kommt Henriette. Schulhündin im Einsatz. Ill. von Stefanie Jeschke. Weinheim: Beltz & Gelberg 2019. 68 S. : Ill. ; 21 cm. (Lust auf Lesen). ISBN 978-3-407-75455-4, geb.: 9,95 €

In der „Lust auf Lesen" Reihe erschienen, eine schräge Geschichte von der Schulhündin Henriette.

Mit witzigen Zeichnungen im Comic-Stil illustriert, macht dieses Buch wirklich Lust aufs Lesen, selbst wenn es noch schwer fällt. Die sprechende „diplomierte" Schulhündin Henriette, der schüchterne, etwas weltfremde Junglehrer Eddy und die schimpfende Rektorin Frau Klappeisen sind einfach liebenswert verrückte Typen. Wer sagt denn, dass Erstlesebücher etwas mit der Realität in der Schule zu tun haben müssen? Henriette übernimmt den Unterricht und krempelt alles völlig um. Den Schülern macht das Spaß! Als dann noch der böse Nachbar Müll in die Klasse katapultiert, um Eddy und Henriette zu schaden, entwickeln die Kinder einen genialen Plan. Mit dieser Geschichte lockt man selbst Lesemuffel. Erfrischend unpädagogisch, voller Nonsens-Elementen und schrägem Humor, natürlich mit Happy End. So einen Schulhund möchte jede Klasse haben!

Für jede Erstlese-Abteilung in der Bücherei und für Schulbibliotheken empfohlen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Schule | Abenteuer | Hund
Bewertung: +++
Rez.: Regina Riepe

Erstlesetipp im Oktober

Viele Grüße von der Seehundinsel. Megumi Iwasa. Ill. von Jörg Mühle. Dt. von Ursula Gräfe. Frankfurt am Main: Moritz 2019. 125 S. : überw. Ill. ; 22 cm. Aus d. Japan. ISBN 978-3-89565-379-7, geb.: 11,95 €

Die Junior-Postbotin Robbie erhält einen Spezialauftrag, der zu scheitern droht.

In der Mitte des Buches ist sie zu sehen. Mit Siegel vom Amt für Übersee: Die Urkunde, die offiziell besagt, dass die junge Robbe Robbie ab sofort Postbotin ist. Zweifach bestätigt. Von der Postbotin Robbe (Chefin der Überseezustellung) und dem Postboten Pelikan (Chef der Luftpostzustellung). Und Robbie tut ja auch alles dafür eine phänomenale Briefzustellerin zu sein. Schwimmt aufgeregt eifrig zwischen Seehundinsel und dem Kap der Wale hin und her und befördert wichtige Botschaften wie „Schreib bitte viele Briefe“ oder „Bald passiert etwas ganz Tolles. Vielleicht schon morgen.“ Als sie jedoch in den berühmt berüchtigten Superstrudel GURGELGURGEL Nr. 1 gerät und nicht nur zwanzig Briefe verloren gehen, sondern sie auch selbst im unbekannten Terrain strandet, kommt sie ins Grübeln. Kann sie das überhaupt, Postbotin sein? Im dritten Abenteuer um Freundschaften und Briefe kann eine verunsicherte Neupostbotin dank der Unterstützung von neuen und alten Freunden ihre Aufgabe wunderbar meistern. Allein das Wissen darum, dass es jemanden gibt, der an Robbie glaubt, beflügelt sie. Klein und fein. 

Toller Einstieg in literarische kleine Lesewelten für SelbstleserInnen. Auch unabhängig der beiden Vorgänger. Verschmitzt bebildert von Jörg Mühle.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Abenteuer | Bestätigung | Erstleser
Bewertung: +++
Rez.: Anna Winkler-Benders

Erstlesetipp im September

Am Sonntag, als das Ei aufging. Drei Geschichten. Lorenz Pauli. Ill. von Kathrin Schärer. Zürich: Atlantis 2019. O. Pag. : überw. Ill. ; 25 cm. ISBN 978-3-7152-0766-7, geb.: 14,95 €

Drei fröhlich-freche Tiergeschichten machen Lust aufs Lesen.

Ein Bär, der sein nächstes Geburtstagsfest kaum erwarten kann, ein Hamster, der auf Reisen geht und ein Vogel, der ein seltsames Wesen ausbrütet ... In nur wenigen, sehr einfachen Sätzen erzählen drei Geschichten von ungewöhnlichen Freundschaften, erstaunlichen Begebenheiten und der Kraft des geschriebenen Wortes. Neben der leicht verständlichen Sprache sind es die liebenswert-lustigen Illustrationen, die den besonderen Charme des Buches ausmachen. Sie helfen besonders Erstleser*innen und Erstlesern beim Verstehen und bereichern die Texte. So lassen sich in der Geschichte von dem traurigen Bären die verschiedenen Wochentage, die zwölf Monate und die Jahreszeiten üben. In der zweiten Geschichte erkennt ein aufmerksamer Leser bereits zu Beginn, dass weder der Hamster noch die Tiere, denen er begegnet, lesen können. Die letzte Geschichte schließlich regt die Fantasie an und spielt auf humorvolle Weise mit dem Gedanken, was aus etwas, dessen Inhalt man nicht kennt, so alles entstehen kann.

Ein wunderbares Buch über die Faszination des Lesens. Besonders im Bereich Leseförderung und Deutsch als Zweitsprache nutzbar. 

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Abenteuer | Tiere
Bewertung: +++
Rez.: Amelie Sareika

Erstlesetipp im August

Kreuzer, Kristina: Rosa und Toni. Ill. von Annabelle von Sperber. Zürich: Woow 2019. 143 S. : Ill. ; 21 cm. ISBN 978-3-96177-024-3, geb.: 12,00 €

Zwei beste Freundinnen verlieren sich auch durch einen Umzug nicht.

Rosa und Toni sind unzertrennlich. Sie schaukeln gemeinsam, spielen ausgiebig mit ihren Kuscheltieren Biber und Ted und übernachten häufig zusammen. Da passiert es denn schon einmal, dass die Tiere lebendig werden und Karotten und Kekse verzehren. Beide freuen sich schon sehr auf ihren ersten gemeinsamen Schultag und basteln mit Eifer die Tüten dafür. Leider wird die Freude getrübt durch die Tatsache, dass Toni und ihre Familie in eine andere Stadt umziehen müssen. Der Urlaub an der See ist ein kleiner Trost für Rosa, und sie schreibt - mit Mutters Hilfe - an die Freundin kleine Briefe. Daheim findet sie bald eine neue Freundin, mit der sie die erste Klasse besucht und gut spielen kann. Natürlich ist Toni nicht vergessen - Rosa kann ihr nun auch selbst schreiben -, und in der Adventszeit erhält sie endlich den ersehnten Besuch von ihr. Alles ist wie zuvor, nur dass beide Mädchen nun auch andere Freunde haben - aber eben nur Schulfreunde. Rosa und Toni sind immer noch beste Freundinnen!

Ein wunderschönes Kinderbuch, heiter und positiv, mit liebevollen fröhlichen Illustrationen. Dieses Buch muss man einfach besitzen!

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Abschied | Umzug | Schulanfang
Bewertung: +++
Rez.: Cornelia von Forstner

Erstlesetipp im Juli

Dölling, Beate: Zwei kleine Wilde in der großen Stadt. Ill. von Alexandra Junge. München: Dt. Taschenbuch Verl. 2019. 124 S. : Ill. ; 24 cm. ISBN 978-3-423-76243-4, geb.: 12,95 €

Zwei kleine Wildschweingeschwister entdecken das Stadtleben.

Theo und Charlie sind kleine Wildschweine. Jeden Tag müssen sie dieselben Tannenzapfen, vertrockneten Würmer und Hagebutten essen, weil der Wald leergefressen ist. Das passt ihnen nicht. Um ihren Kindern etwas Besseres zu bieten, zieht Mama Wildschwein eines Nachts los, um in der großen Stadt nach Futter zu suchen. Dort soll es etwas Neues geben, das aus Mülleimern kommt. Als sie am nächsten Morgen nicht, wie versprochen, wieder da ist, ziehen die beiden Kleinen los, um sie zu suchen. Zum Glück treffen sie auf ihrem Weg auf Familie Fuchs, die sie in die Stadt begleitet, denn es gibt ganz schön gruselige Sachen dort. Zum Beispiel stinkende Autos, U-Bahnen oder Hunde mit Menschenkleidung. Aber es gibt auch viele nette Tiere, die in der Stadt leben und den kleinen Wildschweinen zeigen, wie man sich richtig verhält. Und das Futter aus den Mülleimern gibt es tatsächlich auch in Hülle und Fülle. Wen die beiden nicht finden, ist ihre Mutter, die ist wie vom Erdboden verschluckt ...

Ein sehr schönes Buch für Kinder bis ca. Ende der Grundschule zum Selberlesen oder zum Vorlesenlassen. Macht auch Vorlesenden Spaß.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Tiere | Wald | Stadt | Abenteuer
Bewertung: +++
Rez.: Lina Francke-Weltmann

Erstlesetipp im Juni

Der supergeniale Zeitverdreher. Barbara van den Speulhof. Ill. von Sandra Reckers. Frankfurt: Duden 2019. 59 S. : überw. Ill. ; 23 cm. (Leseprofi, 2. Klasse). ISBN 978-3-7373-3373-3, geb.: 7,99 €

Wie ist das mit der Zeit? Um mehr davon zu gewinnen, erfinden Mika und Marie eine Zeitmaschine.

Morgens soll Mika sich beeilen, beim Bogenschießen heißt es „Nimm dir Zeit", und beim Kickern mit Freundin Marie scheinen die Stunden nur so zu rasen. Wie gut wäre es, könnte man die Zeit so einstellen, wie man sie braucht. Und so gehen Mika und Marie unter die Erfinder und bauen eine Zeitmaschine, die tatsächlich funktioniert! Die Zeit lässt sich so einstellen, dass sich alle außer Mika und Marie im Schneckentempo bewegen und viel Zeit zum Spielen ist. Mittels rotem Knopf kann die Zeit komplett angehalten werden: Mikas Mama steht da wie eingefroren und der ebenfalls erstarrte Vater am Kochtopf. Schnell wird die Zeitmaschine auf höchste Stufe gestellt, denn Erfinden macht Hunger!  - Die fantasievolle Geschichte ist beste Unterhaltung für Leseanfänger und sinnvolle Ergänzung, wenn im Unterricht das Thema „Zeit" auf dem Lehrplan steht. Plakative Illustrationen ergänzen den Text, der bewährte Lösungsschlüssel der Duden-Reihe hilft beim Beantworten der Fragen zum Leseverständnis.

Geeignet für alle Büchereien mit jungen Leser*innen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Zeit | Erfindungen | Freundschaft
Bewertung: +++
Rez.: Margarete Barth-Specht

Erstlesetipp im Mai

Gehrmann, Katja: Stadtbär. Frankfurt: Moritz 2019. 93 S. : überw. Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-89565-376-6, geb.: 10,95 €

Wie Fuchs, Biber & Co. zieht auch der Bär in die Stadt. Anfangs geht vieles gut. Bald vermissen die Tiere ihren Wald.

Ausgerechnet die Polizei ist der Auslöser, dass Fuchs, Biber, Marder, Dachs und Bär wieder in ihren heimischen Wald zurückkehren. Am Anfang der vielschichtigen, fast weisen modernen Fabel haben sich die Tiere, der Bär vorerst ausgenommen, von dort aufgemacht, um in der Stadt beheizte Behausungen und mühelos leckeres Essen zu finden sowie Ruhe vor den Jägern zu haben. Tatsächlich präsentiert sich ein Schlaraffenland. Dann taucht auch der Bär auf. Die anderen Tiere sind alarmiert. Sie sehen ihr Luxusleben in Gefahr, da sie befürchten, dass der Bär auffallen und den Menschen Angst machen wird. Sie hecken einen fiesen Plan aus. Bevor er ausgeführt werden kann, gibt es einige nicht ungefährliche Abenteuer zu bestehen. Am Schluss kommt Fuchs & Co. zu einer Einsicht, die sie beinahe umhaut. Die schlüssige Gesamtkomposition, der differenzierte Blick auf die verschiedenen Bedürfnisse und der, im wahrsten Wortsinne, Wille zur Umkehr verleihen dem Kinderbuch eine besondere Qualität. Dazu kommen noch die attraktiven Illustrationen, so dass die Leser*innen voll auf ihre Kosten kommen.

Das sehr empfehlenswerte Kinderbuch eignet sich zum Vorlesen ab 4 und zum Selberlesen ab der 2. Grundschulklasse. Es sollte unbedingt angeboten werden.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Tiere | Freundschaft | Gemeinschaft
Bewertung: +++
Rez.: Martina Mattes

Erstlesetipp im April

Trudel Gedudel purzelt vom Zaun. Eva Muszynski. Ill. von Karsten Teich. München: cbj 2019. O. Pag. : überw. Ill. ; 25 cm. ISBN 978-3-570-17592-7, geb.: 10,00 €

Zwei Puten hat es Henne Trudel zu verdanken, dass sie in die Welt hinaus kommt. Ihre Erfahrungen lassen schmunzeln.

Hinter dem Zaun wohnt die Freiheit. Die sucht Henne Trudel Gedudel vom Hühnerhof „Das-Gelbe-vom-Ei“ eigentlich gar nicht. Weil sie sich nun aber nach einem unfreiwilligen Sturz schon mal auf der anderen Seite des Zauns befindet, geht sie tapfer in die Welt hinaus. In der ersten Nacht erscheint Trudel prompt ein furchterregendes Gespenst. Zum Glück handelt es sich lediglich um eine zerzauste Ratte mit Krückstock. Am nächsten Morgen spaziert Trudel in die Dünen, trifft die Krabben Siegfried und Roy und wird unglücklicher Weise von einer riesigen Welle ins Meer gespült. Die Möwe Gräten-Käthe und Ratte Klautermann wollen Trudel retten. Allein Siegfried und seinem Partner gelingt es, die Henne aus dem Wasser zu befördern. Am Schluss genießen alle Protagonisten den Sonnenuntergang und freuen sich am Leben. Die lebhafte Geschichte um ein gar nicht dummes Huhn und die lustigen Illustrationen erwecken bei den jungen Leser*innen vielleicht den Wunsch, die Welt jenseits ihres Horizonts zu erkunden. Volltreffer!

Das originelle, liebenswerte Kinderbuch mit seiner mutigen, gar nicht immer so braven Hauptfigur macht geübten Leser*innen ab 7 Jahren, aber auch etwas jüngeren und Zuhörer*innen großen Spaß.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Tiere | Freundschaft | Abenteuer | Mut
Bewertung: +++
Rez.: Martina Mattes

Erstlesetipp im März

Snuffi Hartenstein. ...und sein ziemlich dicker Freund. Paul Maar. Ill. von Sabine Büchner. Hamburg: Oetinger 2018. 75 S. : überw. Ill. ; 24 cm. ISBN 978-3-7891-0817-4, geb.: 10,00 €

Als Phantasiehund Snuffi ausrangiert wird, muss er sich überlegen, was nun aus ihm werden soll.

Snuffi, der kleine freche Hund ist für alle Menschen unsichtbar, außer für seinen besten Freund Niko. Doch als Niko in die Schule kommt, lernt er dort Ole kennen und braucht seinen unsichtbaren Freund plötzlich nicht mehr. Snuffi landet irgendwo im Nirgendwo im Niemandsland. Dort trifft er zum Glück auf Oles Mops Mucki, der das gleiche Problem hat. Die beiden neuen Freunde finden schnell heraus, wie man mit ein wenig Fantasie die Welt verändern kann. Richtig glücklich werden sie aber erst als sie Lena kennenlernen, die sich ganz dringend zwei Hunde wünscht. Viele Kinder haben zeitweise einen Fantasiefreund, der ihnen Halt gibt und der irgendwann von selbst wieder verschwindet. Paul Maar hat daraus eine liebenswerte, fröhliche Geschichte gezaubert, die mit kurzen Sätzen schon für Leseanfänger*innen geeignet und verständlich ist. Die vielen farbigen Illustrationen von Sabine Büchner sind sehr lebendig und passen gut zu der Geschichte.

Geeignet für alle Vor- und Selbstleser*innen, die Spaß an schrägen Ideen und Personen haben.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Fantasie
Bewertung: +++
Rez.: Gabriele Rojek

Erstlesetipp im Februar

Frank, Astrid: Uli Unsichtbar. Ill. von Regina Kehn. Stuttgart: Urachhaus 2018. 89 S. : Ill. ; 21 cm. ISBN 978-3-8251-5164-5, geb.: 14,00 €

Freundschafts- und Schulgeschichte zum Thema Mobbing in der Grundschule.

Uli zieht mit seinen Eltern in eine neue Stadt zwei Stunden entfernt von Oma und Opa und von seinen Freunden. In seinem neuen Haus lernt er schnell Zwillinge kennen mit denen er in den Sommerferien viel unternimmt. Nach den Sommerferien wird er mit ihnen in die 3. Klasse eingeschult. Gleich am ersten Schultag gerät er ins Stottern, als er sich seiner neuen Klasse vorstellen soll. Erbarmungslos bekommt er den Spitznahmen Uhu. Uli wird immer stiller und zieht sich in sich zurück. Er kann selbst die einfachsten Rechenaufgaben nicht mehr lösen. Uli überlegt, ob er vielleicht  seinen Mut im Baumhaus bei Oma und Opa vergessen hat? Bis Ulrike in seine Klasse kommt und sich mutig vor Uli stellt. Auch die Klassenlehrerin Frau Fröhlich versteht endlich Ulis Not und entwickelt gemeinsam mit den Kindern ein Plakat wie sie miteinander umgehen wollen, damit alle Schüler*innen sich wohl fühlen in der Klasse. Das Buch ist sehr humorvoll geschrieben und liebevoll illustriert.

Sehr geeignet für Grundschulkinder um sich dem Thema Mobbing und Umgang miteinander auf einfache und humorvolle Weise zu nähern. Ein Plakat mit Umgangsregeln ergänzt das Buch.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Mobbing | Schule
Bewertung: +++
Rez.: Christine Helming

Erstlesetipp im Januar

Lagercrantz, Rose: Glücklich ist, wer Dunne kriegt. Ill. von Eva Eriksson. Dt. von Angelika Kutsch. Frankfurt: Moritz 2018. 185 S. : Ill. ; 22 cm. Aus d. Schwed. ISBN 978-3-89565-369-8, geb.: 12,95 €

Dunne traut sich allein zu ihrer Freundin zu reisen – allerhand geht schief.

Dunne hat Winterferien. Da ihr Papa traurig ist und allein zu seiner Familie nach Italien reist, um über sein Leben nachzudenken, wird sie die Ferien bei ihren Großeltern verbringen. So ganz ohne Schule langweilt sich Dunne ein bisschen und sie sehnt sich nach ihrer Freundin Ella Frida. Da kommt ihr ein wunderbarer Gedanke: Sie wird zu Ella Fridas Geburtstag nach Norrköping fahren und das allerschönste Überraschungsgeschenk sein. Leider geht das nicht so einfach, denn Oma erwartet ihre Bridgefreundinnen zu einem Fest, so dass keiner Dunne fahren kann. Da hat Oma eine Idee: Ob sich Dunne wohl trauen würde, allein mit dem Zug zu fahren? Papa wäre sicher dagegen, auch Opa findet das keine so gute Idee, doch Dunne und Oma setzen sich durch. Leider läuft dann alles gründlich schief, niemand holt Dunne am Bahnhof ab, ihr Handy wird geklaut, sie erfährt, dass Papa und Wanda sich getrennt haben und am Ende wird sie auch noch krank…

Bei Rose Lagercrantz löst sich nicht immer alles auf. Manche Dinge gehen schief, „Glück kommt, Glück geht“, wie Dunnes Mama früher immer gesagt hat. Das ist ungewöhnlich im Kinderbuch, bildet aber auch Realität ab, ist erfrischend und bietet Stoff für Gespräche. Zum Vorlesen ab 6, zum Selberlesen ab 7/8.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Zugfahren | Freundschaft | Patchworkfamilie
Bewertung: +++
Rez.: Wiebke Mandalka

Erstlesetipp im Dezember

Baumbach, Martina: Advent im Holunderweg. 24 neue Geschichten bis zum Weihnachtsfest. Ill. von Verena Körting. Stuttgart: Gabriel 2018. 127 S. : Ill. ; 25 cm. ISBN 978-3-522-30496-2, geb.: 12,99 €

24 Geschichten rund um die Bewohner eines Mehrfamilienhauses erleichtern das Warten auf Weihnachten.

Im sechsten Band der Holunderweg-Reihe von Martina Baumbach bereiten sich die fünf Freunde Ida, Lennart, Malte, Ella und Bruno auf das Weihnachtsfest vor. Jedem Tag im Advent ist ein Kapitel gewidmet, in dem die Kinder unterschiedliche kleine und große Abenteuer rund um die Weihnachtszeit erleben. Lustige Geschichten wechseln sich mit spannenden, aber auch zum Nachdenken anregenden Erlebnissen ab. Neben typischen Winterfreuden wie dem ersten Schnee, Schlittschuhlaufen und Lagerfeuer werden auch verschiedene Bräuche und Traditionen thematisiert, so zum Beispiel der Barbaratag oder das Luciafest. Christliche Werte wie Nächstenliebe, Fürsorge und Verzicht sind auf kindgerechte Art in die Geschichten eingeflochten. So werden junge Leser nicht nur auf unterhaltsame Weise bis zum Fest begleitet, sondern lernen gleichzeitig etwas über die Botschaft von Weihnachten. Farbenfrohe Illustrationen runden den Erzählband ab.

Ein schönes Vorlesebuch für die ganze Familie. Dank Großdruck auch für SelbstleserInnen ab 7/8 Jahren.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Weihnachten | Bräuche | Freundschaft | Werte
Bewertung: +++
Rez.: Amelie Sareika

Erstlesetipp im November

Jona und der große Fisch. Christiane Herrlinger. Ill. von Mathias Weber. Stuttgart: Dt. Bibelges. 2018. 39 S. : überw. Ill. ; 22 cm. (Bibelgeschichten für Erstleser). ISBN 978-3-438-04003-9, geb.: 7,95 €

Selber lesen macht Spaß - auch und gerade mit Geschichten aus der Bibel.

Bücher sind toll, das ist vollkommen unstrittig; und dass selber lesen Spaß macht, auch. Nun ist das Lesenlernen nicht so ganz leicht und dafür gibt es dann spezielle Bücher für ErstleserInnen; mit wenig Text, in großer Schrift und möglichst schönen, unterstützenden Bildern. Biblische Geschichten sind auch toll und nun gibt es ein Lesebuch für ErstleserInnen mit einer der interessantesten Geschichten aus der Bibel, der Geschichte vom Propheten Jona mit all ihren verschiedenen Lebensthemen. Angst haben, wegzulaufen vor Verantwortung, Gottvertrauen,  Gerechtigkeit, „zweite Chancen" und noch vieles mehr ist in dieser so alten Geschichte zu entdecken - und mit diesem Buch macht das richtig Spaß. Der Text ist wunderbar, kurzweilig, interessant, kindgerecht spannend und dennoch bibelnah erzählt und die wunderbar intensiven Illustrationen begleiten und unterstützen den Text und all die verschiedenen Aspekte dieser Geschichte. Mit der Bibel lesen lernen- so macht es (richtig) Spaß!

Für alle ErstleserInnen, in Schulen und Kitas, aber auch zu Hause. Für Menschen mit Handicaps, für die sonstige Bibeltexte eine große Herausforderung sind; auch zum Vorlesen geeignet.

Signatur: Jc | Ju 1
Schlagworte: Erstleser | Bibelgeschichten | Bibel
Bewertung: +++
Rez.: Dörte Jost

Erstlesetipp im Oktober

Finn und Frieda halten den Herbst auf. Martin Klein. Ill. von Kerstin Meyer. München: Tulipan 2017. O. Pag. : überw. Ill. ; 22 cm. (Tulipan ABC, Lesestufe B).  ISBN 978-3-86429-395-5, geb.: 8,95 €

In Badehose trotzen Finn und Frieda dem kühlen Herbstmorgen und färben die ersten roten Blätter wieder grün.

Plötzlich ist es morgens sehr kühl, der Herbst kündigt sich an. Wehmütig denken Frieda und ihr großer Bruder Finn an die schönen Spiele im Garten, sie haben den Sommer in vollen Zügen genossen. Doch die Traurigkeit hält nicht lange an, denn Finn steckt immer voller Ideen: Die Badehose bleibt an, mit viel Fantasie halten sich die Kinder warm, gespielt und geplanscht wird trotzdem, der Herbst wird einfach ignoriert. Die verwunderten Eltern bereiten letztendlich ein gemeinsames Picknick unter einer schützenden Regenplane, um den Sommer würdig zu verabschieden. – Zuversicht und Mut sowie ein altersgerecht authentisches und dennoch achtsames Miteinander unter den Geschwistern werden in der Geschichte ebenso thematisiert wie kleine, sinnliche Erlebnisse, die die Natur und ihre Jahreszeiten bewusst wahrnehmbar machen. Außerdem befinden sich in dem insgesamt recht ungewöhnlichen Erstlesebuch einige lustige Spielideen sowie kleine Illustrationen, die zum Weitererzählen anregen.

Das phantasieanregende, feinfühlige Erstlesebuch eignet sich gleichermaßen für Mädchen und Jungen, die schon längere Textpassagen lesen können. Sehr empfohlen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Jahreszeiten | Herbst
Bewertung: +++
Rez.: Natascha Rothert-Reimann

Erstlesetipp im September

Øvreås, Håkon: Super-Laura. Ill. von Øyvind Torseter. Dt. von Angelika Kutsch. München: Hanser 2018. 189 S. : Ill. ; 18 cm. Aus d. Norw.ISBN 978-3-446-25873-0, geb.: 12,00 €

Laura kämpft mit ihren Freunden Bruno und Matze superhelden-mutig gegen die Errichtung einer großen Hühnerfarm.

Laura ist Mitglied der Farbsuperheldenbande. Immer wenn sie oder ihre zwei Mitstreiter Bruno und Matze sich über etwas ärgern oder eine Ungerechtigkeit aufdecken, mutieren sie zu „Blaura“, „Brauno“ und „Schwarzke“. Mit Farbeimern bewaffnet begeben sie sich auf Rachefeldzug. Leider erweist sich das jüngste Problem, dass die drei Helden zu bewältigen haben, als nicht so leicht zu lösen. Der reiche Tom Hahn will mit Unterstützung des örtlichen Bürgermeisters direkt hinter den Wohnhäusern eine große Hühnerfarm errichten. Zu allem Überfluss steht genau dort die Hütte der drei Freunde. Der Neubau muss also unter allen Umständen verhindert werden. Nach einer gescheiterten Unterschriftensammlung, soll eine Kuchenlotterie auf dem Wintermarkt die Rettung sein. Aber so einfach lässt sich die Sache nicht meistern…  Nach den Bänden Super-Bruno und Super-Matze steht nun das dritte Mitglied der Bande im Mittelpunkt: Super-Laura. Eine herrlich launige Geschichte, die genau den Ton trifft: humorvoll und zugleich authentisch erzählt. 

Ein wunderbares Buch über eine unerschrockene Heldin, gespickt mit zahlreichen comicartigen Illustrationen. Unbedingt lesenswert für Kinder im Grundschulalter!

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Mut | Helden | starke Mädchen
Bewertung: +++
Rez.: Juliane Deinert

Erstlesetipp im August

Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat. Marc-Uwe Kling. Ill. von Astrid Henn. Hamburg: Carlsen 2018. 60 S. : überw. Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-551-51679-4, geb.: 12,00 €

Was passiert, wenn das Internet plötzlich nicht mehr funktioniert.

Klick, klick - und nichts geht mehr. Die Oma hat das Internet kaputt gemacht. Das ganze Internet? Auf der ganzen Welt? Allerdings! Und nun? Nun stellen Tiffany und ihre großen Geschwister fest, wozu man das Internet so braucht, und wie oft man es nutzt, ohne es so richtig zu merken. Auch Mama und Papa können ohne Internet gar nicht arbeiten und haben frei. Da muss man sich auf einmal ganz altmodisch und analog miteinander beschäftigen. Eigentlich auch gar nicht so schlecht. Es wird gesungen, getanzt und zusammen gespielt. Da ist es fast ein bisschen schade, als dann ein Techniker vor der Tür steht. Wunderbar witzig geschrieben von Marc-Uwe Kling, dem Autor der Känguru-Trilogie. Astrid Henn hat den Text in leuchtenden Farben nicht minder lustig illustriert. Auch Erwachsene werden sich beim Vorlesen das Lachen nicht verkneifen können.Hervorragend geeignet um über das Thema Medienkonsum nachzudenken und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Ein herrlich witziges Buch zum Vorlesen und für kleine Erstleser*innen ab 6 Jahren. 

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Internet < Medien | Humor
Bewertung: +++
Rez.: Maike Linne

Erstlesetipp im Juli

Schomburg, Andrea: Das Geheimnis der gelben Tapete. Ill. von Dorothee Mahnkopf. München: Tulipan 2018. 58 S. : Ill. ; 20 cm. (Tulipan kleiner Roman). ISBN 978-3-86429-382-5, geb.: 10,00 €

Ein Roman, der Mut macht, sich für andere einzusetzen, Mobbing zu erkennen, zu beurteilen und sich dagegen zu wehren.

Emilias Lieblingstante Treppchen und deren Freundin Tante Klößchen sind unzertrennlich und so gehen sie gemeinsam auf Weltreise. Emilia zieht mit ihrer Familie ins Haus der beiden Tanten. Beim Renovieren findet Emilia hinter einer gelben Tapete einen kleinen goldenen Schlüssel und das Zeitungsfoto eines Mädchens vom 13. Januar 1955 mit der Überschrift: „Die mutige Elisabeth E.“ Das wirft natürlich viele Fragen auf und zusammen mit ihrer Schwester versucht Emilia, diese zu beantworten. Dass sich durch das Geheimnis der gelben Tapete auch ihr Bild auf die eigene Situation, ihre Klasse und den neuen Mitschüler Robert verändert, geht jedem Leser unter die Haut. Ein wirklich gelungenes Erstlesebuch, das einfühlsam und einfach von Gruppenzwang, Klassendruck und Ausgrenzung erzählt. Klare Schrifttypen, aber ein etwas kleineres Schriftbild als in durchschnittlichen Erstlesebüchern, motivieren kleine Lesehungrige.

Dieser Roman eignet sich für ErstleserInnen ab 7, die gerne lesen und auch bereits komplexere Geschichten lesen möchten, statt einfach nur Großdruck mit vielen Bildern und wenig Inhalt.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Mobbing | Freundschaft | Abenteuer
Bewertung: +++
Rez.: Anne Tebben

Erstlesetipp im Juni

Orths, Markus: Der reichste Junge der Welt. Ill. von Kerstin Meyer. Frankfurt: Moritz 2018. 76 S. : Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-89565-360-5, geb.: 9,95 €

Das Rad geklaut, das Haus leergeräumt - doch Jakob erlebt, dass Liebe und Freundschaft ein Leben wirklich reich machen.

Gemeinsam mit seinem Vater lebt Jakob in einem riesigen Haus. Jakob ist Fußballfan, und er liebt sein Fahrrad. Sein Vater hat wenig Zeit für ihn, doch als Jakobs Rad gestohlen wird, verspricht sein Vater ihm zum Trost den gemeinsamen Besuch einer Halloweenparty. Bei der Rückkehr müssen die beiden feststellen, dass Einbrecher das Haus total leergeräumt haben. Statt zu verzweifeln, machen Vater und Sohn das Haus zu einem Fußballfeld. Und Jakob träumt davon, gemeinsam mit seinem Vater, der Oma und den Geflüchteten Ayasha und Bassam, die die Oma bei sich aufgenommen hat, in dem großen Haus zu leben. Der Umgang mit Verlusten, die Situation Geflüchteter, die Krise einer Vater-Sohn-Beziehung - Markus Orths versteht es meisterhaft, auf wenigen Seiten, einfühlsam illustriert von Kerstin Meyer, viele wichtige Themen in einer kindgerechten, optimistischen Erzählung zu verbinden, ohne zu überfrachten.

FußballerInnen, RadfahrerInnen, Halloweenfans… Alle Kinder ab 6 Jahren und Erwachsene, besonders Väter, werden diese ganz und gar nicht moralinsauer erzählte Geschichte lieben.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Vater | Sohn | Fußball
Bewertung: +++
Rez.: Erhard Reschke-Rank

Erstlesetipp im Mai

Willems, Mo: Kommst du raus zum Spielen? Dt. von Jana Hemer. Leipzig: Klett Kinderbuch 2018. 57 S. : überw. Ill. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-95470-187-2, geb.: 11,00 €

Elefant und Schwein wollen draußen spielen, müssen sich aber mit den Unwägbarkeiten des Wetters arrangieren.

Ach, das Wetter! Da wollen Elefant und Schweinchen draußen gerade so richtig zusammen loslegen, hüpfen, hopsen und spielen (O-Ton Schweinchen: „Nichts kann uns aufhalten!“), da fängt es an zu regnen. Nicht bloß ein paar Tropfen. Bald sind die beiden Protagonisten von einer schwarzen Regenwand umgeben. Und Schweinchen macht wie immer keinen Hehl aus seiner Stimmung. Es blickt den Betrachter direkt an und verschränkt die Arme, so zornig, dass man eine Explosion fürchten muss. Angestiftet von zwei Regenwürmern arrangiert man sich dann zwar glücklicherweise noch mit dem Wetter, muss jedoch schon bald wieder Sonne ertragen. Dank dem weniger impulsiven aber dafür umso erfindungsreicheren Elefant ist auch hier Spaß möglich. In den USA sind Elefant Gerald und Schweinchen Piggie Stars. Für echte Erstleser*innen, die tatsächlich am Beginn des komplexen Prozesses des Leselernens stehen, ist die Reihe ideal. Die kleinen Szenen aus dem Freundschaftsleben sind mit sehr wenig Text und großer Schrift in Comicblasen leicht zu bewältigen und führen zu einem unterhaltsamen und motivierenden Leseerfolg.  

Bestens geeignet. Zum Vorlesen in Kindertagesstätten, da dicht am Kinderalltag. Für Vorschule/ 1. Klasse zum ersten Selbstlesen, auch gut zu zweit zu lesen, da rein dialogisch. 

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Regen | Wetter
Bewertung: +++
Rez.: Anna Winkler-Benders

Erstlesetipp im April

Klein, Martin: Finn und Frieda finden den Frühling. Ill. von Kerstin Meyer. München: Tulipan 2018. O. Pag. : Ill. ; 22 cm. (Tulipan ABC, Lesestufe B). ISBN 978-3-86429-411-2, geb.: 8,95 €

Wie kann man erkennen, dass der Frühling naht? Finn und Frieda machen sich auf die Suche.

Die Geschwister Finn und Frieda finden im Garten einen Igel, der viel zu früh aus seinem Winterschlaf aufgewacht ist. Er ist ganz schwach und die Kinder haben Angst, dass er stirbt. Zusammen mit ihrer Mutter bringen sie den Igel zur Tierärztin. Die kann ihnen nicht viel Hoffnung machen, dass der Igel überleben wird. Nur wenn sie den Frühling finden, hat der Igel eine Chance. Und so machen sich Finn und Frieda, zusammen mit ihrem Opa auf die Suche. Und tatsächlich, sie finden die ersten Frühlingsboten: einen Krokus, einen Grünfink, der anfängt ein Nest zu bauen, frische Triebe von Kräutern sowie eine Gruppe Feuerwanzen. Alle freuen sich über die leckere Suppe, die sie aus den Kräutern kochen und der Igel freut sich über die Wanzen, die dafür sorgen, dass er bald kräftig genug sein wird. – Was kann man tun, wenn man einen Igel findet und wie zeigt die Natur, dass bald eine neue Jahreszeit anbricht? Diese Geschichte für geübtere Erstleser fordert Kinder auf, die Natur genau zu beobachten.

Eine bunt illustrierte Geschichte zum Vorlesen oder Selberlesen, die eine Vielzahl von Möglichkeiten bietet, mit Kindern die Natur zu entdecken. 

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Jahreszeiten | Igel | Natur | Erstleser
Bewertung: +++
Rez.: Helena Schäuble

Erstlesetipp im März

Liebers, Andrea: Finn macht es anders. Ill. von Susanne Göhlich. Wuppertal: Hammer 2017. 26 S. : Ill. ; 25 cm. ISBN 978-3-7795-0582-2, geb.: 9,90 €

Eine Geschichte zum Thema Mobbing mit Happy-End.

Der tägliche Gang zur Schule fällt Finn unsagbar schwer, denn Paul, Sven und Max lassen keine Gelegenheit aus, um ihren Mitschüler zu kränken. Obwohl alle aus der Klasse von diesen Gemeinheiten wissen, verteidigt und hilft ihm niemand.  Eines Tages erhält Finn jedoch seine Chance, sich selbst aus dieser Situation zu befreien. Als ein Mann gefolgt von einer Polizistin und einem Polizisten den Klassenraum betritt und die Drei beschuldigt, sein Auto zerkratzt zu haben, halten alle den Atem an. Die sonst so selbstbewussten Jungs sind auf einmal sehr kleinlaut. Dies ist Finns großer Moment. Anstatt sich über die Zwangslage seiner Widersacher zu freuen, steht er ihnen als einziger bei.Die kurzweilig erzählte Geschichte um einen Jungen, der eine ungewöhnliche Entscheidung trifft, hat eine schöne, moralische Botschaft. Dazu passen die zurückhaltend gemalten bunten Zeichnungen von Susanne Göhlich überaus gut. 

Dank der Ich-Perspektive dürften sich Grundschüler sehr gut in Finns Lage hineinversetzen können. Dank einfacher, kurzer Sätze empfehlenswert auch für den Einsatz in Schulen ab 6 Jahren. 

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Schule | Mut | Hoffnung
Bewertung: +++
Rez.: Juliane Deinert

Erstlesetipp im Februar

Eine Klasse für sich - Haifischalarm! Pamela Butchart. Ill. von Becka Moor. Dt. von Anne Braun. Zürich: Orell Füssli 2017. 100 S. : überw. Ill. ; 21 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-280-03540-5, geb.: 11,95 €

Die Kinder in der Klasse von Frau Miller haben jede Menge Energie und Phantasie.

Während des Schwimmunterrichts gibt es eine riesengroße Aufregung, denn Julian ist sicher, dass er von einem Hai gebissen wurden. Die Erwachsenen glauben ihm nicht, doch für die anderen Kindern ist die rote Stelle an seinem Bein ganz klar ein Haibiss. Logisch, dass nun keiner mehr ins Wasser will, oder? Auch die gefundenen Dinosaurierknochen im Schulgarten und ein magischer Fallschirm bieten reichlich Stoff  für Aufregung und bringen die Lehrinnen und Lehrer der Kinder bisweilen an den Rand der Verzweiflung. Die drei Abenteuer der „Klasse für sich“ werden mit viel Humor und Phantasie erzählt. Der Text wird aufgelockert durch hervorgehobene Wörter und Sätze. Die in Blau- und Grautönen gehaltenen Illustrationen unterstreichen und ergänzen den Text auf eine witzige Weise.

Für Jungen und Mädchen ab 6 Jahren, die sich für fantasievolle und witzige Geschichten aus der Schule interessieren. Gut geeignet zum Vorlesen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Schule | Freunde
Bewertung: +++
Rez.: Christine Schwendener

Erstlesetipp im Januar

Laibl, Melanie: Verkühl dich täglich. Ill. von Susanne Göhlich. München: Mixtvision 2017. 73 S. : Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-95854-064-4, geb.: 12,90 €

Der Polare Pauli und seine Freunde gründen einen coolen Verein. Sie starten einen Kreuzzug gegen wollene Kleidung.

Nun reicht es Ich-Erzähler Pauli. Selbst bei 18 Grad soll er Anziehsachen aus Wolle tragen, um sich nicht zu verkühlen. Seinen Freunden geht es ähnlich. Kurzerhand gründen der Frostige Felix, der Polare Pauli, die Nasskalte Nelly, der Eisige Emil und die Stürmische Sophie den „Verkühl dich täglich – Club“. Gleich beim ersten Treffen starten sie ihre „Woll-Revolution“, indem sie sich alle gestrickten Sachen vom Leib reißen und so beweisen, dass man sich eben nicht verkühlt, wenn man ohne Schal, Strumpfhose und Strickpulli herumläuft. Natürlich staunen die Erwachsenen nicht schlecht. Vor allem Paulis Oma, ein wahrer Strick-Aholic, hält von der Kampagne gar nichts. Wird die „Bande gegen Wollzeugs“ ihren Feldzug zu einem glücklichen Ende führen? Ein entschiedenes „ausgezeichnet“ für das unkonventionelle Kinderbuch mit der ungewöhnlichen Thematik, den kreativen „Nichtverkühlern“ und den fröhlichen Farbillustrationen. Nicht nur bei winterlichen Temperaturen eine witzig-schräge (Vorlese-)Lektüre.

Ein Kinderbuch, das sicher aus dem Rahmen fällt. Gerade deswegen sehr gern empfohlen. ab 7 J.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Winter
Bewertung: +++
Rez.: Martina Mattes

Erstlesetipp im Dezember

El Kurdi, Hartmut: Ein Dings namens Schröder. Ill. von Marine Ludin. München: Tulipan 2017. 59 S. : Ill. ; 20 cm. (Tulipans kleiner Roman). ISBN 978-3-86429-358-0, geb.: 10,00 €

Lilly und Karim machen am 24. Dezember die sehr nachhaltige Bekanntschaft eines Weihnachtsengels.

Es ist Heiligabend und überall laufen die letzten Vorbereitungen für das Fest. So auch bei Lilly. Doch als ihr Vater den Weihnachtsbaum aufstellt, bricht er damit eine von vielen Streitigkeiten der letzten Zeit los. Traurig verkrümelt sich Lilly nach draußen. Dort trifft sie auf ihren Freund Karim, der, weil er Moslem ist, auch so seine Sorgen mit Weihnachten hat. Und dann ist da plötzlich die überaus seltsame Frau Schröder, die mit ihrem Motorroller aus dem Nichts auftaucht, wirres Zeug redet, Gedanken lesen kann und unbedingt mit zu Lilly nach Hause will, wo dann noch seltsamere Dinge geschehen. Doch am Ende des Tages hatten alle ein unerwartet schönes Weihnachtsfest dank ihr. Diese Weihnachtsgeschichte beleuchtet diesen Feiertag aus  eigentlich ganz alltäglichen Blickwinkeln. Begleitet von einzelnen Farbillustrationen von Marine Ludin sendet sie eine ganz besondere Weihnachtsbotschaft. Der dt. Autor mit arabischen Wurzeln schafft mit dieser kleinen Geschichte Lektüre mit Tiefgang.

Sehr empfehlenswerte Weihnachtslektüre der anderen Art. Kurzweilig und humorvoll werden sie Jungen und Mädchen ab 7 Jahren gerne lesen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Weihnachten | Tradition | Islam
Bewertung: +++
Rez.: Brigitte Elstner-Steinbach

Erstlesetipp im November

Lundberg Hahn, Kerstin: Oskar und das Mandelherz. Dt. von Friederike Buchinger. Ill. von Susanne Göhlich. Hamburg: Aladin 2017. 170 S. : Ill. ; 19 cm. Aus d. Schwed. ISBN 978-3-8489-2088-4, geb.: 11,95 €

Oskar wünscht sich einen Hund – und ahnt nicht, wie sehr dieser Wunsch sein ganzes Leben umkrempeln wird …

Was für ein liebeswertes Buch, das von einem herzerwärmenden Verständnis für die Nöte eines Kinderherzens zeugt! Fast ungewöhnlich für eine schwedische Geschichte, ist Oskar ein glücklicher Junge mit einer heilen Familie, dem besten Freund Hugo und der besten Freundin Bie. Nur eines fehlt zu seinem Glück: ein Hund. Leider sind Mama und Papa der Ansicht, das zu erwartende Baby sei erst mal genug – also beschließt Oskar, es zunächst einmal mit einem virtuellen Hund zu versuchen; Amelia soll er heißen. Und „Amelia“ schreibt er nun überall hin, mit roten Herzchen. Doch auf einmal stecken Hugo und Bie ohne ihn zusammen, und Oskars kleines Herz sticht, weil er spürt, dass ein ausgedachter Hund es gar nicht aufnehmen kann mit reeller Zuneigung. Aber dann lässt Bie erkennen, wie sehr sie unter Oskars neuer Freundin Amelia leidet… Eine schöne Geschichte über große Gefühle wie Zuneigung und Eifersucht, mit einer Botschaft zu Freundschaft, die gar nicht erst ausgesprochen werden muss.

Für alle Kinder im frühen Grundschulalter, auch schön in Gruppenarbeit (vor)zulesen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Eifersucht | Tiere | Familie
Bewertung: +++
Rez.: Astrid van Nahl

Erstlesetipp im Oktober

Arnold, Elana K.: Keine Angst vor Stinktieren. Elana K. Arnold. Dt. von Sylke Hachmeister. Ill. von Maja Bohn. Hamburg: Carlsen 2017. 131 S. : Ill. ; 21 cm.
Aus d. Engl.
ISBN 978-3-551-55681-3, geb.: 10,99 €

Ein Stinktier als Haustier? Geht das überhaupt?? Klar, sagt Bat.

Bixby Alexander Tam, genannt Bat, lebt das ganz normale Leben eines Drittklässlers: Er streitet mit seiner älteren Schwester, verbringt jedes zweite Wochenende bei seinem Papa und mag Erdnussbutterbrote. Ein bisschen anders ist er allerdings schon: Wenn er aufgeregt ist, beginnen seine Arme zu flattern. Es fällt ihm schwer, anderen Menschen in die Augen zu sehen und im Gespräch Zwischentöne wahrzunehmen. Laute Töne erträgt er nur mit Ohrenschützern. Was aber vor allem wichtig über ihn zu wissen ist: Bat liebt Tiere. Was für ein Glück ist es da, dass seine Mutter Tierärztin ist! Eines Tages bringt sie ein Stinktierbaby mit nach Hause. Bat ist begeistert! Dass seine Mutter gleich darauf hinweist, dass sie den Kleinen in vier Wochen wieder abgeben müssen, damit er in einer Rettungsstation auf die spätere Auswilderung vorbereitet werden kann, macht ihm zwar etwas Sorgen, aber er hat schon einen Plan: In diesen vier Wochen wird  er zum besten Stinktierhalter der Welt avancieren, dem sicher keiner sein Stinktier wird streitig machen mögen!
Eine wirklich schöne Familiengeschichte, die auf Schubladen verzichtet und mit zahlreichen liebenswerten ProtagonistInnen aufwartet. Zum Selberlesen ab 8, aber auch zum Vorlesen für jüngere Kinder gut geeignet. 

Signatur: Ju 2
Schlagworte: Tiere | Familie | Anderssein | Autismus
Bewertung: +++
Rez.: Wiebke Mandalka

Erstlesetipp im September

Kermani, Navid: Ayda, Bär und Hase. Ill. von Karsten Teich. München: Hanser 2017. 150 S. : Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-446-25481-7, geb.: 12,00 €

Ayda fühlt sich einsam, doch nach der Begegnung mit einem Bären und einem Hasen ändert sich alles.

Ayda ist fünf Jahre alt und für ihr Alter sehr klein. Im Kindergarten wird sie von Gleichaltrigen als Knirps abgetan, obwohl sie schon viel weiß und kann. Aydas Familie kommt aus dem Iran und Ayda hat viele Freunde, allerdings nicht in Köln, wo sie mit ihren Eltern lebt. Als sie sich besonders einsam fühlt, fährt sie mit ihrem Fahrrad in den Wald. Dort trifft sie auf einen Bär und eine Hasen. Sie erfährt, dass auch starke Tiere Ängste haben und wer klein ist, nicht schwach sein muss. Aus dieser Begegnung wächst eine tiefe Freundschaft, die sich bald auch auf die Eltern der drei ungleichen Freunde erstreckt. Aydas neue Freunde verschaffen ihr Anerkennung bei den andern Kindergartenkindern. Als Ayda nach dem Wechsel in die Schule wieder keine Freunde findet, weil sie einfach übersehen wird, sind Hase und Bär zur Stelle. Sie helfen Ayda in einer schwierigen Situation und lenken so die Aufmerksamkeit der anderen Kinder auf sie. Eine fantasievolle Geschichte über Freundschaft und Toleranz.

Grundschule; Leseclub

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Toleranz | Freundschaft | Anderssein
Bewertung: +++
Rez.: Eva Basler

 

Erstlesetipp im August

Birck, Jan: Zarah & Zottel. Ein Pony auf vier Pfoten. Frankfurt: Sauerländer 2017. O. Pag. : überw. Ill. ; 25 cm. ISBN 978-3-7373-5349-6, geb.: 9,99 €

Zarah braucht neue Freunde. Oder ein Pony.

Zarah ist neu im Viertel. Sie kennt noch keinen und Mama ist die ganze Zeit mit Bohren, Hämmern, Saugen und Schlafen beschäftigt. Erste Versuche, sich mit den Kindern im Hof anzufreunden, schlagen fehl. Glasklare Sache: Zarah braucht ein Pony. Ein Pony, das ihr Freund sein will und mit ihr durch dick und dünn geht. Mama findet Ponys an sich ok, aber da sie nicht in den Aufzug passen, klappt das nicht, meint sie. Klappt wohl, denkt sich Zarah und organsiert eben ein Pony, das genau richtig groß ist. Manche halten es zwar für einen Hund, aber das tut der Großartigkeit des Tieres keinen Abbruch. Als Zarah und Pony Zottel dann noch einen erfolgreichen Ersthelfereinsatz übernehmen, scheint sich auch das Freundschaftsblatt im Hof zu wenden.Ein kleines Mädchen, das sich nicht so leicht entmutigen lässt, eine alleinerziehende Mutter, die ihrer Tochter viel zutraut und ein bunter Haufen Hofkinder – alle mit expressivem, comichaftem Strich gezeichnet – sind die ProtagonistInnen dieser lebensklugen Geschichte, die von Neuanfängen, der Sehnsucht nach Geborgenheit, verstauchten Knien und mehr oder weniger zotteligen Freunden erzählt.

Dank der großen Schrift, den kurzen Absätze und dem großen Bildanteil auch als Erstlesebuch geeignet. Sehr gern empfohlen für Kinder ab 5 J. 

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Neuanfang | Umzug | starke Mädchen
Bewertung: +++
Rez.: Wiebke Mandalka

 

Erstlesetipp im Juli

Fessel, Karen-Susan: Frieda Fricke - unmöglich! Dt. von Mareikje Vogler. Stuttgart: Kosmos 2017. 192 S. : Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-440-15286-7, geb.: 9,99 €

Frieda, unmöglich, fantasievoll, liebenswert und voller Ideen.

Frieda ist 9 Jahre alt und lebt mit ihrer Tante, ihrer Großtante, dem Hund Lupo und 6 in die Jahre gekommenen Milchkühen in einem alten Husmannshaus hoch oben im Norden. Ein wunderbares Leben, aber Tante Siggi hat nicht mehr genug Geld um den maroden Hof instand setzen zu lassen und die Versorgung der Kühe ist nicht mehr sicher. Ins komplett sanierte Haus nebenan ist eine reiche Familie aus Hamburg gezogen. Mitja, der Schnösel-Junge von nebenan, kommt ausgerechnet in Friedas Klasse. Aber in Friedas Leben kann gar nicht so viel schiefgehen, sie hat immer wieder tausend gute Ideen und ihrem Charme kann sich niemand entziehen, Mitja wird ein Freund und die Kinder entwickeln einen Plan um den Hof und Friedas Zuhause zu retten. Das Buch besticht durch die absolute Lebensfreude, die sich beim Lesen und Vorlesen spiegelt. Kinder ab 7 Jahren können sich schon an dem großen  klaren Schriftbild versuchen. Die Texte werden von liebevollen Illustrationen aufgelockert.

Alle Büchereien, Krankenhausbüchereien

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Landleben
Bewertung: +++
Rez.: Gabriele Rojek

 

Erstlesetipp im Juni

Der Hund war´s, ich schwör! Gundi Herget. Ill. von Meike Haberstock. Bamberg: Magellan 2017. O. Pag. : überw. Ill. ; 16 cm. ISBN 978-3-7348-2033-5, geb.: 9,95 €

Die aberwitzigste Ausredenkette der Welt bei fehlenden Hausaufgaben.

Ausreden - die kennt wohl jeder Erwachsene auch von sich selbst. Aber gerade Eltern und Lehrer können ein Lied davon singen, wie facetten- und einfallsreich die Ausreden ihrer Kinder und Schüler sein können. Ein besonders witziges Beispiel dafür wird in diesem Buch präsentiert. Ein Mädchen wird von ihrer Lehrerin dafür gerügt, dass sie ihre Hausaufgaben nicht dabei hat. Daraufhin konstruiert das pfiffige Kind eine Kette von Kausalzusammenhängen (jeweils eine neue Idee auf jeder Doppelseite), die schlussendlich darin mündet, dass die Lehrerin selbst an allem Schuld ist. Das wird jedes Kind zum Lachen bringen, und als Erwachsener muss man vor so viel Einfallsreichtum - schmunzelnd- kapitulieren. Zudem begeistert in den originellen Zeichnungen von Meike Haberstock die sich ständig wandelnde Mimik der Lehrerin und der übrigen Beteiligten. Ganz nebenbei fördert die Geschichte auf spielerische, aber hochfrequente Weise die Verwendung von Kausalsatzkonstruktionen.

Positiv ist schließlich auch noch zu erwähnen, dass das handliche Büchlein umweltfreundlich / nachhaltig hergestellt wurde. Insgesamt sehr zu empfehlen! 

Signatur: Jm 1
Schlagworte: Ausreden | Lehrer | Schüler | Hausaufgaben
Bewertung: +++
Rez.: Petra Schulte

 

Erstlesetipp im Mai

Andreas Steinhöfel: Rico & Oskar. Fische aus Silber. Hamburg: Carlsen 2017. O. Pag. : überw. Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-551-55687-5, geb.: 9,99 €

In der Diefe 93 ist wirklich immer etwas los. In diesem neuen Abenteuer müssen Rico und Oskar Silberfischchen retten.

Im ersten Band der neuen Comic-Reihe mit Rico und Oskar geht es um Silberfischchen – Insekten, die Erwachsene nicht so lieben wie Rico und Oskar. Als die beiden zwischen Sperrmüll spielen, werden sie sehr schmutzig. Auf dem Weg in die Badewanne entdecken sie die kleinen silbernen Untermieter. Oskar weiß eine ganze Menge über diese Tiere. Z. B. dass die Insekten, obwohl sie doch Fischchen heißen, nicht schwimmen können. Als beim Planschen das Wasser aus der Wanne schwappt und die Silberfischchen überschwemmt, müssen sie folglich gerettet werden. Und ein neues Zuhause brauchen sie dann natürlich auch…Das Buch entstand auf Basis des von Peter Schössow gezeichneten Kurzfilms „Fische aus Silber“, der im letzten Jahr in „Die Sendung mit der Maus“ zu sehen war. Als Einstieg zu den „Rico und Oskar“ - Büchern, halte ich den Comic nicht für geeignet, da es für das Verständnis gut ist, wenn man schon etwas über die beiden weiß.

Ein schönes Erstlese-Buch über Freundschaft, Tierliebe und Toleranz.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Tierliebe | Anderssein | Toleranz
Bewertung: +++
Rez.: Eva Basler

 

Erstlesetipp im April

Bertram, Rüdiger: Gegen uns könnt ihr nicht anstinken. Ill. von Thorsten Saleina. München: cbj 2016. 203 S. : Ill. ; 22 cm. (Stinktier & Co). ISBN 978-3-570-17338-1, geb.: 10,99 €

Lebensbegleiter kann man sich nicht immer aussuchen!

Der 10. Geburtstag ist etwas ganz Besonderes für Zora. Endlich darf sie länger aufbleiben, vielleicht bekommt sie auch ein Handy, oder ein Haustier und sie darf in Jessicas Clique mitmachen und zu ihrer Party kommen. Ihre Schwester und ihr Vater verhalten sich sehr geheimnisvoll. Aber das kuschlig weiche Tier am nächsten Morgen, entpuppt sich als Stinktier Dieter, von nun an ihr ständiger Begleiter, ihr Totemtier. Nur Menschen mit einer besonderen Begabung haben einen solchen Lebensbegleiter und können auch die Totemtiere der anderen sehen. Nun ist Dieter kein so cooles Tier wie ein Bär, Löwe oder Adler, er ist eben ein Stinktier, vorlaut, verfressen, eingebildet und frech. Er macht es Zora nicht leicht, mit ihm zurechtzukommen. Mit der Zeit erkennt sie aber seine Qualitäten: Er ist kuschelig, riecht eigentlich gar nicht so streng und beschützt sie wenn es darauf ankommt. Die Geschichte macht Mut anders zu sein und das auch zu vertreten. Vier Außenseiter finden sich, mit viel Humor und Spaß.

Eine rasante Geschichte voller Situationskomik. Allen Büchereien empfohlen.

Signatur: Ju 2
Schlagworte: Freundschaft | Tiere | Abenteuer
Bewertung: +++
Rez.: Gabriele Rojek

 

Erstlesetipp im März

Wich, Henriette: Das Zauberhaus. Ill. von Carola Sieverding. Ravensburg: Ravensburger Buchverl. 2016. 59 S. : Ill. ; 22 cm. (Leserabe, 3. Lesestufe). ISBN 978-3-473-36495-4, geb.: 7,99 €

Ein abenteuerliches neues Heim für Noah und Juli.

Noahs und Julis Eltern suchen ein neues Haus, weil ihre alte Wohnung zu klein geworden ist. Wie von Zauberhand landet in ihrem Briefkasten eine Postkarte, auf der die Vermietung eines Hauses angezeigt wird. Die Geschwister radeln zu dem Haus und sind sofort begeistert. Es ist ein richtiges Zauberhaus, alt und verwinkelt, mit knallbunten Wänden. Zum Glück gefällt auch den Eltern das Haus gut, und so zieht die Familie am ersten Tag der Sommerferien ins neue Heim. Die Vormieter warnen die vier noch, dass es in dem Haus spukt, aber wer glaubt denn schon an Geister? Doch schon beim Einzug geht es los mit den Ungereimtheiten: Wieso passen denn die Möbel nicht in die Zimmer? Die Räume sind doch vorher genau vermessen worden. Ein Haus kann doch nicht schrumpfen! Noah und Juli stellen unterdessen fest, dass sie offensichtlich zaubern können und finden das traumhaft. Und als es in der ersten Nacht im neuen Haus auf dem Dachboden poltert, machen die beiden eine erstaunliche Entdeckung.

Eine schöne und phantasievolle Geschichte für Selber-Leser ab der 2. Klasse. Für Jungen und Mädchen gleichermaßen geeignet. Mit schönen Bildern und Glossar für schwierige Wörter.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Erstleser | Abenteuer | Zaubern | Geister
Bewertung: +++
Rez.: Lina Francke-Weltmann

 

Erstlesetipp im Februar

Wunschpost für Ida. Stephanie Schneider. Ill. von Daniela Bunge. München: Tulipan 2016. 43 S. : überw. Ill. ; 22 cm. (Tulipan ABC, Lesestufe B). ISBN 978-3-86429-244-6, geb.: 8,95 €

Ida erlebt eine ganz besondere Freundschaft.

Ida scheint krank zu sein! Seit Jost mit seiner Mama bei Ihrer Familie zu Besuch ist, fühlt sich alles anders an. Erst verschlägt es ihr die Sprache, dann kann sie von ihrem zweitbesten Lieblingsessen keinen Bissen herunter kriegen, sie bekommt kribbelige Gefühle, wenn sie in Josts dunkelschwarze Augen schaut und sie reißt einfach vor ihm aus, bis sie es schafft, mit ihm zu spielen. Diese heimliche Krankheit muss wohl therapiert werden, denkt Ida und begleitet ihren Opa zur Hausärztin. Doktor Ziebel findet schnell heraus, was los ist und kann Ida beruhigen: Herzstolpern ist völlig normal und sogar gesund, wenn man jemanden besonders gern hat. Doch dann kommt der Tag des Abschieds und Ida fühlt sich so steinschwer und traurig an. Ob die Ärztin nun auch einen guten Rat weiß? Direkt, einfühlsam und nachvollziehbar beschreibt die Autorin Idas ungekannte Gefühle, schöne pastellfarbene Buntstiftzeichnungen illustrieren die Geschichte des kleinen Mädchens pointiert und zart, dabei aussagekräftig und glaubwürdig.

Gefühlvolle, frohe, leichte und auch melancholische Erstlesegeschichte für Mädchen ab 7 Jahren.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Gefühle | Erstleser | Liebe
Bewertung: +++
Rez.: Stefanie Drüsedau

 

Erstlesetipp im Januar

Flätscher. Die Sache stinkt! Antje Szillat. Ill. von Jan Birck. München: Dt. Taschenbuch Verl. 2016. 121 S. : überw. Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-423-76156-7, geb.: 10,95 €

Die größte Super-Detektiv-Karriere aller Zeiten.

Flätscher ist das coolste Stinktier der Stadt. Er lebt in einem Hinterhof, standesgemäß in einem alten Rolls-Royce, und liebt Semmelknödel über alles. Diese Leckerei bezieht er aus der Mülltonne des Restaurants Wilder Elch. Leider erwischt ihn der Besitzer und Koch Bode und sperrt ihn in einen Kartoffelsack, aus dem er im letzten Moment entwischen kann: direkt in das Hosenbein von Bodes Sohn Theo. Das ist der Anfang einer dicken Freundschaft und die Geburtsstunde der Hinterhof-Detektei. Der erste Fall lässt nicht lange auf sich warten. Ein Unbekannter besucht seit Wochen regelmäßig in anderer Verkleidung das Restaurant Wilder Elch. Er speist und trinkt teuer und verschwindet ohne zu bezahlen. Tatsächlich gelingt es den Detektiven dem Rechnungspreller auf die Spur zu kommen, nicht zuletzt dank Flätschers vorzüglicher Nase. Theo gerät dabei in große Gefahr und alle Mitglieder der Detektei kommen zum Einsatz. Ein rasant erzähltes Abenteuer, das sicher fortgesetzt wird.

Spannende Unterhaltung für Kinder. Auch zum Vorlesen gut geeignet. Allen Büchereien und Krankenhausbüchereien empfohlen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Spannung | Abenteuer | Krimi
Bewertung: +++
Rez.: Gabriele Rojek

 

Erstlesetipp im Dezember

Chidolue, Dagmar: Sterne, Schnee und Abc. 24 Adventsgeschichten aus dem Klassenzimmer. Ill. von Iris Hardt. Frankfurt: Duden 2016. 160 S. : Ill. ; 23 cm. ISBN 978-3-7373-3299-6, geb.: 9,99 €

Eine Grundschulklasse mit sieben Nationen und Inklusionskind erlebt die Adventszeit.

Ein gelungenes Werk von Dagmar Chidolue: Ein multikulti-abwechslungsreiches-Grundschul-Adventsbuch mit 20 Kindern aus Afrika, Polen, Indien, Italien, Russland, Türkei und Deutschland sowie der gehörlosen Ella, für die eine Zusatzlehrerin kommt. Es sind, analog zum Adventskalender, 24 Geschichten mit je sechs Seiten sowie acht Adventssonntagsseiten. Jede Seite hat etwa zehn bis zwanzig Zeilen. Trotz kurzer Sätze gelingen gute, lustige, lebhafte Dialoge. Der Leser lernt nicht nur die unterschiedlichen Feste und Bräuche kennen, samt Befana-Hexe, Zuckerfest und Chanukka feiernder Lehrerin, sondern liest auch von Igel- und Tulpenzwiebel-Episoden und einer Menge Festvorbereitungen samt Disco-Rap. Hervorragend: Wunschzettel schreiben an den, der „bei euch die Geschenke bringt.“ Die Einzigartigkeit jedes Schülers wird betont. Und Iris Hardt gelingt nicht nur, eine „Kletterbakterie“ im Blumentopf zu zeichnen, sondern viele weitere vergnügliche Vignetten und Illustrationen.

Hervorragend geeignet auch zur Gruppen-Lektüre bis zehn Jahren, für ein Miteinander und um die Kinder zum Erzählen anzuregen. 

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Adventszeit | Grundschule | Multikulturell | Vorlesebuch
Bewertung: +++
Rez.: Delia Ehrenheim-Schmidt

 

Erstlesetipp im November

Baltscheit, Martin: Löwenherzen weinen nicht! Weinheim: Beltz & Gelberg 2016. 434 S. : überw. Ill. ; 21 cm. ISBN 978-3-407-82184-3, geb.: 8,95 €

Jungen weinen nicht? Ein Plädoyer für Gefühle und Tränen.

Der Löwe ist ein cooler Typ. Tränen sind was für Taschentücher und Gefühle sind ein Hobby für Wachskerzen - so sein Motto. Als seine Frau nach der Lektüre eines traurigen Buches Tränen vergießt, macht er sich über sie lustig, woraufhin sie ihn kurzerhand verlässt, um einen Löwen mit Herz zu finden. Der Löwe macht sich nun seinerseits auf die Suche nach seinen Gefühlen und der Fähigkeit zu weinen, wobei das Krokodil ihn unterstützt. Aber weder eine traurige Geschichte noch eine Kitzeltherapie oder ein Krokodilbiss in den Po lassen beim Löwen Tränen fließen. Erst ein Trick des Krokodils, der beim Löwen den Eindruck erweckt, die Löwin habe ihn für immer verlassen, lässt die Tränen fließen. "Hast du was im Auge?", fragt die Löwin ihn augenzwinkernd, nachdem sie zurückgekehrt ist.                         

Eine humorvolle und witzig illustrierte Fabel, die besonders Jungen Mut machen will, zu ihren Gefühlen zu stehen und sie zu zeigen. Für Schule und Elternhaus sehr zu empfehlen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Jungen | Gefühle | Tränen | Selbstbewusstsein
Bewertung: +++
Rez.: Petra Schulte

 

Erstlesetipp im Oktober

Allert, Judith: Die Hufeisenbande. Ill. von Eleonore Gerhaher. Ravensburg: Ravensburger Buchverl. 2016. 59 S. : Ill. ; 22 cm. (Leserabe, 3. Lesestufe). ISBN 978-3-473-36480-0, geb.: 7,99 € 

Zwei Pferde-Freundinnen überwinden ihre Vorurteile um gemeinsam zu helfen.

Alma und Lilly lieben Pferde über alles und verbringen ihre freie Zeit auf dem Hof von Almas Tante Hannah. Wenn sie mal nicht bei den Pferden sind, findet man die Freundinnen auf dem Heuboden, ihrem gemütlichen Bandenlager. Hier können sie plaudern, Pläne schmieden und über Fee herziehen, ein Mädchen, das (viel zu gut) auf dem Schulpferd Sancho reitet und das Alma und Lilly total eingebildet finden. Als der Kastanienhof in finanziellen Schwierigkeiten steckt, plant die Hufeisenbande einen Tag der offenen Tür zur Rettung des Reitstalls. Vorher müssen Alma und Lilly allerdings noch verhindern, dass die schreckliche Fee Sancho vom Hof wegbringt. - Ob die Mädchen ihre Meinung über Fee noch ändern und ob das Fest auf dem Hof ein Erfolg wird, erfahren die jungen Leser am Schluss des mit ausdrucksstarken Bildern illustrierten Buches. Ein Glossar erklärt die Bedeutung und auch die Aussprache schwieriger Wörter, die Geschichte kann im abschließenden Leserätsel noch einmal verinnerlicht werden.

Gut geeignet zum Einsatz in Büchereien und für junge Leserinnen ab dem Ende der zweiten Klasse.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft | Vorurteile | Pferde | Engagement
Bewertung: +++
Rez.: Stefanie Rose

 

Erstlesetipp im September

Harrell, Rob: Spotz. Alles unter Kontrolle. Dt. von Gabriele Haefs. Münster: Coppenrath 2016. 302 S. : Ill. ; 22 cm. Aus d. Amerikan. ISBN 978-3-649-66844-2, geb.: 14,95 €

Der Trolljunge Spotz ist gänzlich unbeliebt. Um seinen Ruf zu retten, muss er sich einem gefährlichen Abenteuer stellen.

Spotz und seine Freunde sind alles andere als beliebt. Bei einem Streit mit dem Prinzen des Königreiches geht seine Trollwut mit ihm durch und er gerät in Schwierigkeiten. Der König ist verschwunden. Prinz Roquefort hat die Macht über das Königreich. Der Trollhasser nutzt die neu gewonnene Macht, um Spotz das Leben schwer zu machen. Um seine Ehre wieder herzustellen, beschließt Spotz, den König zu finden. Zusammen mit seinen Freunden macht er sich auf die Suche. Und natürlich darf dabei das Handy nicht fehlen, denn auch Trolle brauchen sowas heutzutage. Bei der Suche läuft natürlich nicht alles glatt, aber zum Glück gibt es ja noch das Goldlöckchen. Mit ihrer Hilfe retten sich die Freunde aus so mancher brenzligen Situation. Begleitet wird die Geschichte mit vielen Comiczeichnungen vom Autor und einer Menge Humor. Die Geschichte ist sprachlich sehr gut an die Zielgruppe angepasst und wird durch viele Wortspiele und zeitgenössische Anspielungen auf bekannte Märchen aufgelockert.

Sehr zu empfehlen für Leseanfänger, die mal etwas längere Geschichten lesen wollen. Die Bilder sorgen für Auflockerung.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Fantasy|Held|Comic
Bewertung: +++
Rez.: Ute Lawrenz

 

Erstlesetipp im August

Luhn, Usch: Ich bin Nele - Nele kommt in die Schule. Ill. von Carola Sturm. München: cbj 2016. 76 S. : Ill. ; 25 cm. ISBN 978-3-570-17301-5, geb.: 9,99 €

Nele fiebert dem ersten Schultag entgegen und erlebt diesen Tag mit Höhen und Tiefen.

Im 5. Band von „Ich bin Nele“ geht die Kindergartenzeit von Nele zu Ende. Bald ist Nele ein Schulkind. Sie freut sich schon sehr auf den ersten Schultag, ist aber auch ein bisschen traurig, weil die schöne Zeit in der gewohnten Umgebung des Kindergartens nun bald vorbei sein wird. Doch bevor es soweit ist, werden noch Schultüten gebastelt und es gibt einen Schnuppertag in der Schule. Als der große Tag endlich da ist, beginnt er mit einem Fleck auf der Hose und Neles Tränen. Alles scheint gar nicht so toll zu werden, wie sie es erwartet hat. Zum Glück rettet eine patente Tante die Situation und schließlich sitzt die ganze Familie friedlich bei der Einschulungsfeier. Es wird doch noch ein rundum gelungener Tag. Eine einfühlsame Geschichte, die Kindern behutsam klar macht, dass mit der Schulzeit ein neuer Lebensabschnitt beginnt, zu dem auch der Abschied von Vertrautem gehört.

Empfohlen für Gemeindebüchereien und für Vorschulkinder in der Kita zur Einstimmung auf den Schulanfang.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Schulanfang|Kinderalltag
Bewertung: +++
Rez.: Eva Basler

 

Erstlesetipp im Juli

Coolman und ich. Ran an den Ball! Rüdiger Bertram. Ill. von Heribert Schulmeyer. Hamburg: Oetinger 2016. 57 S. : überw. Ill. ; 22 cm. (Büchersterne, 1. Klasse). ISBN 978-3-7891-2450-1, geb.: 7,99 €

Eine in Bild und Text witzige Fußball- und Superheldenstory – eine maßgeschneiderte Story für Leseanfänger.

Coolman, Kais unsichtbarer chaotischer Superheldenfreund, lockt nicht nur Kinder ab 10 J. zum Lesen (8 Folgen), sondern auch Leseanfänger ab 6 in der für sie konzipierten „Büchersterne“-Reihe  / 1.Klasse. Die 4. Episode führt auf den Fußballplatz. Coolman sitzt mit Kai, dem Ich-Erzähler, auf der Bank, während die anderen Fußball spielen. Keiner hat Kai in die Mannschaft gewählt. „Langweilig!“, mault Coolman, schnappt sich den Ball, tobt übers Feld, schießt ins Tor, verfängt sich, unsichtbar natürlich! Als Kai endlich mitspielen darf, gibt Coolman so viele irrwitzige Ratschläge, dass Kai alles vermasselt. Die Mitspieler sind sauer, und Kai ist so wütend,  dass er diesmal mit dem Ball schneller ist als Coolman und selbst ins gegnerische Tor trifft. Jubel. „Manchmal ist Wut auch zu was gut!“ – Fett, in Kurzzeilen ist der Text gedruckt; comicartige Illustrationen begleiten ihn. Viel Witz steckt darin. Im Anschluss: 16 Seiten „Luna-Leseprofi“-Aufgaben und Spiele rund um Bilder, Buchstaben und Wörter. So macht Lesen Spaß.

Einmal mehr dürfte das bewährte Autorenteam Bertram & Schulmeyer mit dem chaotischen Superhelden Coolman - mit Witz in Text und Bild - kleine Leseanfänger in Bann ziehen! Ab 6 J.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Fußball|Fantasie
Bewertung: +++
Rez.: Heide Germann

 

Erstlesetipp im Juni

Ein Hauptgewinn ist immer drin! Saskia Hula. Ill. von Ina Hattenhauer. Wien: Nilpferd in Residenz 2015. O. Pag. : überw. Ill. ; 25 cm. ISBN 978-3-7074-5172-6, geb.: 14,99 €

Ein Regentag in den Ferien lässt die Ideen sprießen: bei einem Gewinnspiel mitmachen und eine Weltraumstation aus Papier bauen.

Als die beiden Freunde Winnie und Banane im Regen einen Mitmachgutschein für ein Gewinnspiel entdecken ist klar, dass sie mitmachen. Sogar ohne Briefmarke kann man die Karte abschicken. Die Hoffnung auf den Gewinn (ein Trampolin) lässt die beiden das Wohnzimmer ausräumen (ok, alle Sachen werden im Schlafzimmer gestapelt) und jeden Tag auf die Post warten. Was sie nicht ahnen: fortan werden sie mit Werbesendungen überhäuft. Zum Glück ist ja das Wohnzimmer frei und sie können eine Riesenmaschine aus Papier und Papprollen bauen. Das Trampolin muss dann aber in den Hof!Das bewährte Autorinnengespann legt erneut ein witziges, augenzwinkerndes Kinderbuch vor, das sogar erste Informationen zum Datenmissbrauch enthält. Kinder werden sich über Banane, der ein Elefant ist, und die Geduld der Bananenmama angesichts der umgeräumten Wohnung amüsieren und wundern.

Ein Lesespaß für fortgeschrittene Erstleser in Bücherei, Kita, Grundschule und Familie. Auch zum Vorlesen gut geeignet.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Ferien|Spielen|Humor|Freundschaft
Bewertung: +++
Rez.: Gabriele Kassenbrock

 

Erstlesetipp im Mai

Lagercrantz, Rose: Wann ist endlich Donnerstag? Ill. von Susanne Göhlich. Dt. von Angelika Kutsch. Frankfurt: Moritz 2016. 51 S. : Ill. ; 22 cm. Aus d. Schwed. ISBN 978-3-89565-319-3, geb.: 9,95 €

Ninni freut sich auf die Babysitterin, die am Donnerstag auf sie und die kleine Schwester aufpassen soll.

Eine Woche aus dem Leben von Ninni, jedes Kapitel ein Wochentag, von Sonntag bis Freitag, mit über 20 auflockernden Illustrationen von Susanne Göhlich. Rose Lagercrantz und Übersetzerin Angelika Kutsch erzählen aus der Lebenswelt der Grundschülerin mit kleiner Schwester Dini: Schulstunden mit Märchen und Kaninchen-Gesprächen, Regenwurmfunden, Geburtstagsfeiern und übergroßer Vorfreude auf den Donnerstag, da erstmals Babysitterin Lisa kommt. Ninni hat extra neun Ketten gebastelt für Lisa. Jedoch, die Freude wird enttäuscht, Lisa liest Zeitung, telefoniert, wird nicht mit Dini fertig, so dass Ninni den ganzen Abend mit der kleinen Schwester spielen muss. Ihre Enttäuschung und Wut über den »kaputten Abend« verarbeitet sie in Selbstbewusstsein: Sie ist die beste Babysitterin der Welt. Weil die Eltern das auch so sehen, geht die Familie am Freitag in den Freizeitpark.

Sehr empfohlen zum Vorlesen für Kindergruppen ab fünf Jahren sowie zum Selbstlesen für Zweit- bis Drittklässler. Jede Seite hat etwa fünf bis 14 Sätze.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Selbstvertrauen|Familie|Umgang mit Enttäuschung|Vorlesegeschichte
Bewertung: +++
Rez.: Delia Ehrenheim-Schmidt

 

Erstlesetipp im April

Janisch, Heinz: Geschichten aus der Bibel. Ill. von Lisbeth Zwerger. Mit Kommentaren und einem Nachwort von Mathias Jeschke. Zürich: Nord-Süd Verl. 2016. 134 S. : Ill. ; 27 cm. ISBN 978-3-314-10301-8, geb.: 21,99 €

Eine sorgsame Auswahl biblischer Geschichten, nacherzählt und eindrucksvoll bebildert.

Der bescheidene Titel schon macht das Buch sympathisch, das nicht behauptet, eine (Kinder-)Bibel zu sein und somit der Bibel selbst den „Vortritt“ lässt. Schwerpunkt im AT sind die Bücher Genesis und Exodus. Worte Jesajas bilden dann die Brücke zum zweiten Teil mit Texten aus Evangelien (leider ohne das Wort Jüngerin) und Apostelgeschichte. Die erzählenden Ausschmückungen stehen den Geschichten nicht im Weg, sondern vertiefen das Verständnis, vermitteln Stimmungen – wenn etwa die Augen der Turmbauer zu Babel vor Aufregung glänzen oder die Kamele der Weisen unruhig mit den Hufen im Sand scharren. M. Jeschkes Zwischentexte erklären, deuten, zeigen Zusammenhänge. Noch mehr allerdings bewegen mich die Bilder von Lisbeth Zwerger – was für Engelsgestalten, die so nah und so „himmlisch“ zugleich scheinen! Die Illustrationen bilden Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart, sprechen Menschen unterschiedlichen Alters an und zeigen etwas von der Wirklichkeit zwischen oder hinter den Worten.

Für alle ab dem Schulalter zum (Vor-)Lesen und/oder Betrachten, für RU, Kinderkirche, Bibelgesprächskreise...

Signatur: Jc
Schlagworte: Bibel|Kinderbibel
Bewertung: +++
Rez.: Griet Petersen

 

Erstlesetipp im März

Schomburg, Andrea: Das karierte Hutgespenst. Ill. von Annabelle von Sperber. Frankfurt: Sauerländer 2015. 94 S. : Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-7373-5195-9, geb.: 10,99 €

Ein kleines Mädchen und ein kleines Gespenst werden Freunde und verhelfen sich gegenseitig zu mehr Selbstvertrauen.

"Ich weiß nicht, ob du Anna kennst." Das Indianerkrieger-Mädchen Anna lebt mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder in einem alten Haus mit einem verwilderten Garten. Die Siebenjährige liebt es, draußen zu toben und den Geschichten ihrer coolen Tante Lotti zu lauschen. Eines Nachts bekommt Anna Besuch von einem kleinen Gespenst. Dieses ist nicht weiß und gruselig, sondern grünkariert, hat einen Hut auf und ist sehr verängstigt. Und obwohl Anna überzeugt ist, dass es keine Gespenster gibt, nimmt sie sich des kleinen karierten Hutgespensts an. Sie hilft ihm liebevoll, seine große Angst vor der Dunkelheit zu überwinden und die beiden werden gute Freunde. Als Anna von ihrem Ferienbesuch, Cousin Urs, so respektlos und verletzend behandelt wird, dass sie an sich selber zweifelt, zeigt das kleine Gespenst was in ihm steckt und erteilt dem Jungen eine "unheimliche" Lektion. Das Buch überzeugt durch kurzweilige Kapitel und lustige Bilder, ergänzt durch Gespensterlieder zum Mitsingen.

Kinder ab der 2./3. Klasse werden über die mit "gespenstischen Wortverdrehungen" erzählte Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft ins Schmunzeln geraten.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft|Angst|Selbstvertrauen|Humor
Bewertung: +++
Rez.: Stefanie Rose

 

Erstlesetipp im Februar

Orths, Markus: Das Zebra unterm Bett. Ill. von Kerstin Meyer. Frankfurt: Moritz 2015. 67 S. : Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-89565-310-0, geb.: 9,95 €

Eines Tages liegt ein kleines Zebra namens Bräuninger unter Hannas Bett und wird eine Zeit lang ihr Freund.

Hanna staunt: unter ihrem Bett liegt ein kleines Zebra. Es heißt Bräuninger, kann reden. Als es mit Hanna in die Schule geht, zeigt es, dass es sogar schreiben, rechnen, turnen und noch viel mehr kann. Das gibt Aufregung! „Ein Zebra gehört nicht in die Schule!“ Der Direktor lässt es in den Zoo abführen. Bevor Hanna und ihr neuer Freund Helge einen Befreiungsplan umsetzen können, taucht Bräuninger wieder auf. Er verabschiedet sich, wird zu anderen Kindern gehen. Hanna braucht ihn mit Helge an der Seite nun nicht mehr. – Voller Situationskomik, mit Humor erzählt ist die Geschichte. Sie ist so wahr, wie imaginäre Freunde für Kinder sind - und Erwachsene darauf reagieren! Wie nebenbei, ganz selbstverständlich spielt ein ungewöhnliches Motiv hinein: Hanna hat zwei Papas, die sie adoptiert haben, sie liebevoll umsorgen, sie mit Bräuninger lächelnd ernst nehmen. - Mit klarem Druck und vielen Aquarellskizzen ist das kleine Buch maßgeschneidert für das erste Lesealter, verlockt zum Lesen!

Ein Buch zum Liebhaben. Mit heiter-tiefsinnigem Thema, lebendig erzählt und illustriert, empfiehlt es sich zum Vor- oder Selberlesen für Kinder ab 5/7 J.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft
Bewertung: +++
Rez.: Heide Germann

 

Erstlesetipp im Januar

Hanlon, Abby: Donner und Dory! Klein, aber oho. Dt. von Sophia Marzolff. München: cbt 2015. 157 S. : überw. Ill. ; 22 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-570-16375-7, geb.: 10,99 €

Dory hat viel Fantasie, nervt damit ihre Geschwister und Eltern und begeistert ihre Leserschaft.

Die sechsjährige Dory, genannt Ratte, hat es nicht leicht. Ihre älteren Geschwister Charlotte und Luca wollen nicht mir ihr spielen, denn sie sei einfach zu kindisch. Dabei ist sie nur voller Fragen (Wozu braucht man Achselhöhlen?) und Ideen. Damit sie nicht zu einsam ist, gibt es das liebe Monster Mary, das leider nur Ratte sehen kann und die gute Fee Herr von Morps. Der soll ihr auch helfen die gefährliche Frau Knorpel-Knacker, die wiederum eine Erfindung der großen Schwester ist, zu besiegen. Diese köstliche Familien-Geschwister-Geschichte erzählt die Amerikanerin Abby Hanlon in dem wunderbaren Tonfall einer sechsjährigen Ich- Erzählerin und herrlichen schwarzweißen cartoonartigen Zeichnungen. Große Schrift, Sprechblasen und viele Bilder machen das Buch zu einem Lesevergnügen für Anfänger ab 6 Jahren. 

Dieses Kinderbuch ist mit der gelungenen Mischung aus Fantasie und Realismus eine dicke Empfehlung für jeden Kinderbuchbestand. Zum Glück ist der zweite Band schon angekündigt. 

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Geschwister|Fantasie|Humor|Selbstbewusstsein
Bewertung: +++
Rez.: Gabriele Kassenbrock

 

Erstlesetipp im Dezember

Nilsson, Frida: Frohe Weihnachten, Zwiebelchen! Ill. von Anke Kuhl. Dt. von Friederike Buchinger. Hildesheim: Gerstenberg 2015. 121 S. : Ill. ; 22 cm. Aus d. Schwed. ISBN 978-3-8369-5860-8, geb.: 12,95 €

Die Weihnachtszeit läuft bei Stig und seiner alleinerziehenden Mutter nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte.

Stig, der von seiner Mutter liebevoll Zwiebelchen genannt wird, hat keinen Papa. Seine Mama wollte nur ihn, erzählt sie immer.  Dabei übersieht sie nur leider, was Stig will, der würde seinen Papa nämlich gerne mal kennen lernen. Noch dazu hätte er gerne ein Fahrrad, aber das ist zu teuer. Stig wird immer unglücklicher, legt sich mit Klassenkameraden an, erzählt Lügengeschichten. Da macht er Bekanntschaft mit dem Außenseiter Karl, der ein bisschen hinkt und angeblich Hühner hypnotisieren kann. Die Situation eskaliert, als Zwiebelchen ein vermeintlich herrenloses Fahrrad findet und sich aufmacht nach Stockholm, um seinen Vater zu finden. Eine berührende Geschichte mit einer gelungenen Mischung aus ernsten Momenten und lustigen Situationen. Kindgerecht werden die Herausforderungen des heutigen Familienlebens geschildert, die sicher viele Kinder wieder erkennen. Aufgelockert wird das Ganze durch witzige schwarz-weiß Zeichnungen von Anke Kuhl.

Allen Bibliotheken mit Lesern im Erstlesealter gerne empfohlen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Weihnachten|Wünsche|Familie|Trennung
Bewertung: +++
Rez.: Maike Linne

 

Erstlesetipp im November

Tsozo und die fremden Wörter. Frank Kauffmann. Ill. von Beate Fahrnländer. Zürich: Orell Füssli 2015. 47 S. : überw. Ill. ; 21 cm. ISBN 978-3-280-03496-5, geb.: 8,95 €

Eine neue Sprache lernt man am schnellsten, wenn man mutig ist und "sie tut" - diese Erfahrung macht Tsozo.

Tsozo ist mit seinen Eltern in ein neues Land mit einer ihm unbekannten Sprache gezogen. Er nimmt sich vor, sich nicht entmutigen zu lassen und die Ohren zu spitzen. So lernt er schnell Kinder in seinem Alter kennen und von Tag zu Tag neue Begriffe. Dass er allerdings in so kurzer Zeit schon in der Lage sein würde seine Freunde zu retten, das hätte er sich nicht vorstellen können. Eine ganz neue Erfahrung, die ihn in seiner neuen Welt ankommen lässt. - Ein Roman mit bunten Illustrationen für Kinder mit ersten Leseerfahrungen. Nicht das Flüchtlingsthema steht im Vordergrund, sondern vielmehr wird in diesem Buch aufgezeigt, wie Kinder anderen Kindern ihre Sprache vermitteln und ihnen helfen können, diese zu verstehen. Mittels rotgedruckter Wörter erfahren die kleinen Leser, wie sich Tsozos Sprachschatz entwickelt und vergrößert.

Gerne empfohlen, nicht nur für junge Leser, sondern auch für Erwachsene ist dieses Buch hilfreich in Umgang mit Menschen, die unsere Sprache (noch) nicht beherrschen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Sprache|Migration|Flüchtlinge
Bewertung: +++
Rez.: Helena Schäuble

 

Erstlesetipp im Oktober

Orlovský, Sarah Michaela: Geschichten von Jana. Ill. von Nadine Kappacher. Innsbruck: Tyrolia 2015. 124 S. : Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-7022-3439-3, geb.: 14,95 €

Ein (Vor-)Lesebuch mit vielen anregenden und amüsanten Geschichten über eine Sechsjährige.

Jana ist sechs Jahre alt und nun ein Schulkind. Doch nicht nur in der Schule ist einiges los. Ob im Zoo, im Krankenhaus, auf Skitour, beim Fischen oder auf Tante Hildes Bauernhof, Jana hat viel auszuprobieren und Erfahrungen zu sammeln. Aber auch das Nachdenken kommt nicht zu kurz: wie fühlt sich die Uroma im Sarg, wie kommen die Ferkel in die Sau und warum ist die deutsche Sprache nicht überall gleich? Mit von der Partie sind ihre Eltern, ihre Familie und natürlich ihr Schulfreund Sebastian. „Alltägliche Besonderheiten aus dem Leben einer Sechsjährigen: frisch, frech, liebevoll und ideal zum Vorlesen“ – so sagt es der Buchrücken. Dem kann ich nur zustimmen und das Buch wärmstens empfehlen. Das Buch macht einfach Spaß, regt zum Nachdenken an und macht Lust auf mehr Geschichten von Jana.

Zu empfehlen für Büchereien, Familien, Hort. Geeignet für Kinder im Alter von 6 – 8 Jahren, zum Vorlesen und Selberlesen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Freundschaft|Familie|Alltag
Bewertung: +++
Rez.: Susanne Betz

 

Erstlesetipp im September

Bertram, Rüdiger: Mo und die Krümel. Der erste Schultag. Ill. von Heribert Schulmeyer. München: cbj . 151 S. : Ill. ; 21 cm. ISBN 978-3-570-17075-5, geb.: 9,99 €

Endlich Schule!

Wir stellen vor: Die Krümel Mo, eigentlich Moritz, der Protagonist des Buches, Kim, die schon lesen kann und immer alles weiß, Esra, die besser Fußball spielen kann als ihre Brüder, Anton im rasenden Rollstuhl und Erik, der immer isst und spindeldürr ist. In 14 lebhaft erzählten Kapiteln begleitet der Leser Mo und seine Freunde. Vor der Einschulung dürfen die Kinder zu einem Probetraining, d.h. einem Besuchstag in die Schule. Dabei lernen sie ihre Klassenlehrerin Frau Grimm kennen, die bei allen nur Frau Nett heißt. Ihr erster Satz lautet: "Wenn der Kuchen spricht, haben die Krümel Pause." Sie kennt auch den Schweigefuchs, bekannt bei allen Lehrern. Mo und Papa kaufen einen Schulranzen und die Geduld des Verkäufers wird über die Maßen strapaziert; im Kindergarten basteln die Kinder eine Schultüte, die aussieht wie ein Schuhkarton. Der Sprachstil ist ansprechend und zieht auch den erwachsenen Vorleser in seinen Bann. Lustige Illustrationen findet der Leser jeweils zu Beginn eines Kapitels.

Allen Büchereien und Kitas sehr empfohlen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Schulanfang|Humor|Freundschaft
Bewertung: +++
Rez.: Gabriele Rojek

 

Erstlesetipp im August

Hula, Saskia: Elvis im Einsatz. Ill. von Eva Muszynski. München: Mixtvision 2015. 56 S. : Ill. ; 22 cm. ISBN 978-3-95854-022-4, geb.: 12,90 €

Kreative Feriengestaltung mündet in einen Kriminalfall.

Sommerferien! Weil Elvis ganz viel Zeit hat, eröffnet er mit Annarita ein Fundbüro. Doch was tun, wenn einfach gar nichts läuft? Da „besorgen“ die beiden Kinder Fundstücke aus der Familie und der Nachbarschaft und der Laden läuft wie geschmiert! Doch dann findet Elvis es noch spannender, eine Polizeistation aufzumachen und tatsächlich verfolgen sie bald einen verdächtigen Mann, der einen Koffer mit sich herum trägt. Als in diesem Moment zwei echte Polizisten auftauchen und genau diesen Mann überführen, steht der Gründung einer Zeitungsredaktion nichts mehr im Wege... Die einfallsreiche und humorvolle Geschichte lässt sich einfach lesen, sie besticht durch spontane Ideen, die immer wieder eine Wendung zur Folge haben, fröhliche Illustrationen und einen E-book-Code, der zum einmaligen  kostenlosen Download berechtigt.

Für fortgeschrittene Erstleser und zum Vorlesen sehr geeignete unterhaltsame Urlaubslektüre, allen Jungen und Mädchen ab 7 Jahren empfohlen.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Ferien|Langeweile|Freizeitgestaltung|Detektivgeschichte
Bewertung: +++
Rez.: Stefanie Drüsedau

 

Erstlesetipp im Juli

Neles kleine Schwester. Anne Maar. Ill. von Manuela Olten. München: Tulipan 2015. O. Pag. : überw. Ill. ; 21 cm. (Tulipan ABC, Lesestufe A). ISBN 978-3-86429-221-7, geb.: 8,95 €

Nele ist ganz aufgeregt, denn sie spielt vor der ganzen Schule Flöte, aber wo sind ihre Eltern?

Nele soll vor der ganzen Schule ein Lied auf der Flöte vorspielen. Gleich ist sie an der Reihe. Sie atmet einmal tief durch, schließt die Augen und spielt das Stück fehlerfrei. Alle klatschen Beifall. Nele kann ihre Eltern nicht finden, aber da kommt schon die Oma auf sie zu. „Deine kleine Schwester ist da, komm wir wollen schnell nach Hause“ sagt Oma und hört gar nicht zu als Nele von ihrem gelungenen Auftritt erzählen will. Zuhause geht es so weiter. Alles dreht sich ums Baby und keinen interessiert es, wie es Nele ergangen ist. Enttäuscht verschwindet sie in ihr Zimmer und überlegt wie das gehen soll, wenn alle sich nur noch für das Baby interessieren. Nach und nach geht der Besuch und auch Papa ist kurz weg. Bald darauf kommt er mit Kuchen und Eis zurück und die Eltern wollen von Nele ganz genau wissen wie es beim Vorspielen war. – Eine klug geschriebene Geschichte darüber, wie es sich anfühlen kann, wenn ein Geschwisterchen zur Welt kommt und sich alles gerade nur um dieses Baby dreht.

Zum gemeinsamen Lesen in Familien, die Nachwuchs bekommen, sehr zu empfehlen. Ab 6 Jahren zum Selberlesen, aber zum Vorlesen schon früher geeignet.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Geschwister|Vorlesebuch|Familie
Bewertung: +++
Rez.: Christine Schwendener

 

Erstlesetipp im Juni

Paula lernt schwimmen. Katja Reider. Ill. von Franziska Harvey. Bindlach: Loewe 2015. 38 S. : überw. Ill. ; 25 cm. (Bildermaus, 1. Lesestufe). ISBN 978-3-7855-8032-5, geb.: 7,95 €

In ihrem neuen Abenteuer macht "Meine beste Freundin Paula" das Seepferdchen.

Paula möchte gerne schwimmen können wie ihr Hund Frido, als der Vierbeiner einfach in einen Teich im Park hüpft und dort herum paddelt. Die ersten Versuche in der Badewanne frustrieren schnell, und so wird Paula zum Schwimmkurs angemeldet. Dort fühlt sich das Mädchen gleich wohl und zusammen mit den anderen Kindern erobert sie das Element Wasser schnell. Waten wie ein Storch, hüpfen wie ein Hase und tauchen wie eine Ente sind die spielerischen Vorübungen zur Prüfung, die den Kurs beenden soll. Hilft zu Beginn noch der Schwimmgürtel, Hände und Beine richtig zu koordinieren, so geht das Schwimmen bald wie von selbst. Und auch für das Tauchen nach dem Ring lernt Paula die richtige Technik, so dass sie am Kursende stolz das Seepferdchen erhält. - Mit der bewährten Methode, Nomen durch Bilder zu ersetzen, ist das Buch eine altersgerechte und ideale Vorbereitung für kleine Schwimmanwärter.

Unbedingt einstellen und weiter empfehlen! Ängstlichen Kindern kann die Geschichte möglicherweise sogar die Angst nehmen, falls das Schwimmen lernen ansteht.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Schwimmen|Wasser|Selbstvertrauen
Bewertung: +++
Rez.: Margarete Barth-Specht

 

Erstlesetipp im Mai

Raubritter Rocko und die wilde Wilma. Jochen Till. Ill. von Zapf. München: Tulipan 2015. O. Pag. : überw. Ill. ; 21 cm. (Tulipan ABC, Lesestufe B). ISBN 978-3-86429-213-2, geb.: 8,95 €

Mädchen sind gar nicht so übel.

Raubritter Rocko und sein treuer Raubknappe wundern sich über ein gigantisches Frühstück, bestehend aus Wildschwein, Pommes, Nutella und Schokopudding. Beide rätseln über den Anlass für diesen besonderen Tag: Weihnachten, Ostern und der Geburtstag fallen weg, aber Besuch ist angesagt. Onkel Waldemar hat sich mit seiner Tochter angekündigt, er möchte nicht mehr Raubritter sein, die Geschäfte laufen nicht mehr so gut, er wird jetzt Pirat. Rocko mag gar keine Mädchen, sie sind so lieb, sauber und langweilig, spielen mit Puppen und Ponys. Aber Wilma ist ganz anders, sie will Armdrücken spielen und gewinnt, sie gewinnt beim Laufen und beim Weitsprung. Rocko ist ganz deprimiert und glaubt, er kann wenigstens mutiger sein. Beim Balancieren auf der Burgmauer hat er aber vergessen, dass er Höhenangst hat. Zum Glück kann die schnelle Wilma ihn retten. Auf mehr Abenteuer mit Rocko oder der wilden Wilma darf der Leser gespannt sein. 

Für Erstleser in vielen Büchereien, mit Humor erzählt.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Ritter|Humor|Abenteuer
Bewertung: +++
Rez.: Gabriele Rojek

 

Erstlesetipp im April

Coolman und ich. Ab in die Schule. Rüdiger Bertram. Ill. von Heribert Schulmeyer. Hamburg: Oetinger 2015. 57 S. : überw. Ill. ; 22 cm. (Büchersterne, 1. Klasse). ISBN 978-3-7891-2388-7, geb.: 7,99 €

Die ersten Abenteuer von Kai in der Schule; der Schulanfänger erlebt zusammen mit seinem eigentümlichen Freund COOLMAN, den nur er sehen kann, die ersten Schultage.

In einem neuen Werk aus Oetingers Reihe „Büchersterne“ finden die Kinder im ersten Lesealter eine sehr gute Möglichkeit, sich mit den ersten Schulerfahrungen mit Kindern, Lehrern und Eltern und dem Lehrstoff auseinanderzusetzen. In dem in Text und Bildern sehr schön und lebensnah gestalteten Buch, das überzeugend die Grunderfahrungen der ersten Schultage aufnimmt, gelingt es vortrefflich, die Erlebnisse, Ängste und Freuden des als Ich-Erzähler fungierenden Schulanfängers Kai aufzuzeigen. Nicht zuletzt COOLMAN, die Fantasiefigur eigener Träume und Reflexionen trägt erheblich zum Gelingen dieses auch am Schluss mit Rätselaufgaben und –spielen gefüllten Buches bei. Ein schuldidaktisch überzeugend aufbereitetes Werk voller origineller Einfälle.

Das Buch gehört in die Hände möglichst vieler junge Erstleserinnen und -leser und ihrer ebenso aufgeregten Eltern.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Schulanfang|Schule|Fantasie
Bewertung: +++
Rez.: Kurt Triebel

 

Erstlesetipp im März

Krause, Ute: Minus Drei und der Zahlensalat. München: cbj 2014. 66 S. : überw. Ill. ; 25 cm. ISBN 978-3-570-15906-4, geb.: 9,99 €

Dinosaurier Minus und seine Matheprobleme. 

Der kleine Dinosaurier Minus geht gerne in die Schule. Er mag seinen Schulweg, seine Lehrerin, seine Klasse und die große Hofpause; nur eines mag er nicht, Hausaufgaben, und schon gar nicht: Mathehausaufgaben. An guten Tagen macht Mama sie für ihn, aber meistens muss er sie selber machen. Als seine Freundin Lucy vorbeikommt, um mit ihm zu spielen, grübelt er gerade über den Aufgaben, ohne recht voranzukommen. Da hat Lucy eine geniale Idee: Mit dem Gemüse im Kühlschrank legt sie die Aufgaben und fordert Minus auf, die Anzahl, die er abziehen muss, einfach aufzuessen. Dino ist begeistert. So macht das Rechnen Spaß! Zwar staunen seine Eltern abends, dass der Kühlschrank leer ist, aber Dino hat die Minusaufgaben so gut begriffen, dass er den Mathetest am nächsten Tag mit Bravour meistert.                             

Ein weiteres "Minus Drei" Kinderbuch, das jedem Schulanfänger Mut machen wird, bei Lernproblemen nicht zu resignieren, denn es gibt für alles eine Lösung.

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Schule|Mathematik|Lernen|Erfolg
Bewertung: +++
Rez.: Petra Schulte

 

Erstlesetipp im Februar

Nilsson, Ulf: Kommissar Gordon - Der erste Fall. Ill. von Gitte Spee. Dt. von Ole Könnecke. Frankfurt: Moritz 2014. 109 S. : Ill. ; 22 cm. Aus d. Schwed. ISBN 978-3-89565-288-2, geb.: 11,95 €

Nussdiebe im Wald bringen Kommissar Gordon und seine Assistentin Buffy auf Trab.

Eigentlich mochte es Kommissar Gordon ja am liebsten gemütlich und ruhig. Doch da kam das kleine Eichhörnchen völlig aufgelöst in die Polizeistation und meldete einen Diebstahl über 224 Nüsse! Pflichtbewusst macht sich Gordon an die Arbeit, um dem Dieb das Handwerk zu legen. Wie gut, dass er gleich beim ersten Einsatz eine Assistentin findet, die flinke Maus Buffy. Gemeinsam gehen sie erfolgreich auf Verbrecherjagd. In diesem Kriminalfall gibt es alles, was zu einer gelungenen Aufklärung dazu gehört: Opfer, Tatort, Polizeistation, Zeugen, Verhöre, Spurenverfolgung, Spannung, Mitgefühl und verschiedene Arten von Tätern, die sich durch ihre Motivation deutlich voneinander unterscheiden. Wie gut, dass Kommissar Gordon das rechte Augenmaß beweist und so zu guter Letzt auch seine wohlverdiente Erholung bekommt! Witzige, sympathische Illustrationen untermalen diesen spannenden Kinderkrimi ausdrucksstark.

Zum ersten Selber-Lesen und zum Vorlesen bestens geeignete Geschichte, die auf weitere Fälle hoffen lässt. Ab 8 J. 

Signatur: Ju 1
Schlagworte: Detektivgeschichte|Spannung|Teamarbeit
Bewertung: +++
Rez.: Stefanie Drüsedau

 

Erstlesetipp im Januar

Ole unsichtbar. Trudy Ludwig. Ill. von Patrick Barton. Dt. von Sara Mehring. Münster: Coppenrath 2014. O. Pag. : überw. Ill. ; 26 cm. Aus d. Engl. ISBN 978-3-649-61701-3, geb.: 12,95 €

Der schüchterne Ole zeigt, was in ihm steckt.

Es gibt sie in jeder Schulklasse, diese stillen, schüchternen, fast unsichtbaren Kinder, die nie auffallen. So ein Kind ist auch Ole. Die Lehrerin hat genug mit den lauten, frechen und selbstbewussten Kindern zu tun, die sehr viel Raum einnehmen. So bleibt Ole ein Außenseiter, den niemand zum Geburtstag einlädt oder beim Sport in seine Mannschaft wählt. Erst durch Kim, ein koreanisches Kind, das neu in die Klasse kommt, ändert sich die Situation. Ole und Kim nähern sich vorsichtig an, und Ole erfährt erstmals Freundschaft und Gemeinschaft. Bei einer Gruppenarbeit im Deutschunterricht kann Ole schließlich seine bisher unbemerkten Fähigkeiten, seine lebhafte Fantasie und sein Zeichentalent, unter Beweis stellen. Ein beeindruckendes Plädoyer für die scheinbar farblosen Kinder (Ole wird als anfänglicher Außenseiter zuerst nur schwarz-weiß abgebildet), die jedoch eine Menge verborgene Talente besitzen, die es zu entdecken gilt. Im Laufe seiner Entwicklung erhält Ole allmählich immer mehr Farbe und ist letztendlich ebenso farbenfroh gezeichnet wie seine Mitschüler.

Ein Buch für Leseanfänger (40 S.), das in keiner Schulbücherei fehlen darf!

Signatur: Ju 1/1
Schlagworte: Außenseiter|Einsamkeit|Freundschaft|Talente
Bewertung: +++
Rez.: Petra Schulte